Im Jahre 2012 wurden in Lehrte 21 Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die Menschen, die in den Jahren 1933-45 von den Nationalsozialisten gezwungen wurden, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen. Etliche Betroffene wurden in Konzentrationslager deportiert, wo sie ermordet wurden oder in unmenschlichen Verhältnissen starben. Über das Schicksal dieser Menschen recherchiert die Schülerfirma unter Leitung von Dr. Grobmann. Die HAZ (Anzeiger Lehrte) berichtete darüber:
„Stolpersteine“ für NS-Opfer: Schülerfirma des Lehrter Gymnasiums recherchiert Inhalte für QR-Codes
Seinem Ziel, die sogenannten Stolpersteine in Lehrte mit QR-Codes zu versehen, ist der Arbeitskreis „Natur erleben“ des Stadtmarketingvereins jetzt einen großen Schritt näher gekommen: Die Schülerfirma des Gymnasiums hat die Inhalte für die kleinen Rasterbilder zusammengetragen und gestern präsentiert.
Wer die Codes mit seinem Smartphone scannt, kann auf der Internetseite des Stadtmarketings künftig Informationen über Lehrter Opfer des Nationalsozialismus abrufen. Die 30 Mädchen und Jungen der Schülerfirma haben dafür im Lehrter Stadtarchiv und im Internet recherchiert. In Gruppen haben sie jeweils zu einer Person geforscht, ihren Lebenslauf erstellt und ermittelt, was ihr unter der Nazi-Herrschaft widerfahren ist.
„Am schwierigsten war es, herauszufinden, was später aus den Personen geworden ist“, sagte Schülerin Laura Fischer. Auf ihrer Spurensuche haben die Schüler mitunter sogar Kontakt zur amerikanischen Botschaft aufgenommen.
Eine Firma soll die Infos nun in QR-Codes verwandeln. Im nächsten Schritt werden die Rasterbildchen auf Infotafeln platziert, die Tafeln werden dann an den Häusern der NS-Opfer angebracht.
QR-Codes sollen in Lehrte künftig aber auch noch an anderen Stellen auftauchen. Unter anderem sollen sie sich auf den Bronzetafeln an historischen Gebäuden der Stadt und am Ackerlehrpfad wiederfinden. Schüler der Integrierten Gesamtschule kümmern sich zudem gerade um die Inhalte der QR-Codes für den Heilpflanzengarten des Lehrter Krankenhauses. Hauptschüler tragen Informationen für die Streuobstwiese zusammen. „Ziel ist eine Art virtueller Stadtführer für Lehrte“, sagt Willy Goronczy vom Arbeitskreis „Natur erleben“.
Für die QR-Codes für Stolpersteine und Bronzetafeln gibt die Stadt 10 000 Euro. Für die restlichen QR-Code-Projekte kommen 24 200 Euro von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. (Katja Eggers – Anzeiger Lehrte)