Sie tragen nicht mehr Springerstiefel und Glatze. Doch woran erkennt man Nazis? Und was kann man gegen Rechtsextremismus tun? Das hat die Klasse 10b des Gymnasiums versucht, Neuntklässlern mit einer Ausstellung und einem Film näherzubringen. „N.E.I.N. – Nazis Existieren Immer Noch“ – das ist die Aussage des gleichnamigen Films der 10b und auch das Ziel der Ausstellung: Nein zu sagen, wenn auf Schulhöfen CDs mit rechtsradikalen Texten verteilt werden. Demokratische Haltung zeigen, wenn ein Freund angepöbelt wird. So wie der russischstämmige Daniel Klöckner (16): „Mir wurde auch schon ?Scheiß-Russe? hinterhergerufen.“ Denn Erinnerungen, die einmal gesellschaftlicher Konsens waren, verblassen, wie die Umfrage einer Gruppe ergeben hat. Während Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren Rechtsextremismus vornehmlich mit Schlägereien und Ausgrenzung verbanden, nannten die Älteren ab 60 oft die Stichworte „Hitler“ und „Vergasung“. Und was kann man dagegen tun? Während die Älteren härtere Strafen und Bildung nannten, sagten die Jugendlichen „nichts“ oder „demonstrieren“. Auch Symbole außer dem Hakenkreuz wie die Wolfsangel sind weitgehend unbekannt. „Es fehlt an Aufklärung“, resümiert die 16-jährige Katrin Salkowski aus der 10b. Referent Daniel Bischoff vom Antikriegshaus Sievershausen wünschte sich einen Einstieg in das Thema schon in den sechsten oder siebten Klassen. Das sei das Alter, in dem Rechtsextreme ihre Anwerbungsversuche begännen. (Oliver Kühn, Anzeiger für Lehrte, 23.7.2014)
„N.E.I.N. – Nazis Existieren Immer Noch“ heißt der Kurzfilm, den Julius Beuth (von links), Simon Wildt, Anna-Lena Wilkending, Jan Scharnofske und Daniel Klöckner gedreht haben. (Foto: Oliver Kühn)
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