Englisch hatte gestern Vormittag bei den Fünftklässlern des Gymnasiums Lehrte auf dem Lehrplan gestanden. Zur Abwechslung gab es aber Französisch. Schuld daran war der Kinder- und Jugendbuchautor Fabian Lenk, der auf Einladung der Stadtbibliothek zu drei Lesungen in die Aula an der Friedrichstraße gekommen war. Der Schriftsteller aus Bruchhausen-Vilsen ist bekannt für seine historischen Kinderkrimis, und einer davon drehte sich um ein Mordkomplott am Hof des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV im 17. Jahrhundert. Wie Lenks Romane ausgingen, erfuhren die insgesamt 180 Schüler aber nicht. „Man nennt das einen Cliffhanger“, erläuterte der 50-Jährige den Grund, warum er an der spannendsten Stelle aufhörte. „Ihr könnt das Buch in der Bibliothek ausleihen und das Ende selbst herausfinden“, regte er an. Erstaunen erntete der ehemalige Redakteur des Bremer Weser-Kuriers für die Aussage, dass er zwölf bis 15 Bücher im Jahr schreibe. Dazu kämen noch rund 250 Lesungen. Deshalb habe er keine Zeit mehr, wie früher auch Erwachsenenbücher zu schreiben. Auf die Frage, wann er mit dem Schreiben begonnen habe, kramte Lenk alte Jugendsünden hervor. Mit 13 Jahren habe er einem Mädchen, in das er verliebt gewesen sei, ein Gedicht geschrieben. „Das war aber grauenvoll, das wollt ihr nicht hören“, befand er. Genützt habe es auch nichts: „Sie ist heute verheiratet, aber nicht mit mir.“ (Michael Schütz, Anzeiger für Lehrte, 19.7.2014)
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