Am 10. Juni begann der Kanukurs der Q1, der zu einem unvergesslichen Abenteuer wurde. Gemeinsam mit Herrn Seidel und Frau Voltmer sind wir um sechs Uhr morgens am Bahnhof in Lehrte zur Mecklenburgischen Seenplatte aufgebrochen. Herr Pfeiffer ist mit etwas Gepäck schon vorausgefahren und wartete nun sehnsüchtig auf uns. Stunden später sind wir überraschenderweise pünktlich angekommen und haben erst mal unsere Zelte aufgebaut. Nach dem Zeltaufbau, bei dem mächtig um den besten Platz gekämpft wurde, gab es Hot Dogs. Als wir uns dann alle gestärkt haben, bekamen wir eine kleine Sicherheitseinweisung, nach der wir uns auch schon in die Boote gestürzt haben und losgepaddelt sind.
Wir haben uns zunächst zwar nur auf dem See direkt an unserem Campingplatz aufgehalten, jedoch sind zwei der Lehrer bei einem kleinen Spiel direkt gekentert. Vor jedem Einstieg ins Kanu wurde uns empfohlen, noch einmal auf die Bio-Toiletten mit Einstreu zu gehen damit wir uns die Zeit für den langen Weg zu den Toiletten sparen. Das war wahrhaftig kein schönes Erlebnis! Im Hintergrund vom Bild mit den vier Jungs (von links) Leon, Alessio, Dustin und Johannes sind sie zu bestaunen. Im Verlauf der Woche lernten wir stets mehr über die ausgefeilten Techniken des Kanusports und hörten einige Vorträge über die Geschichte des Sports, unsere Unterkunft und die Mecklenburgische Seenplatte, die wir zuvor vorbereitet hatten. Johannes und Leon haben am Abend vor der Anreise sogar ein kurzes Lied komponiert, in welchem die Entstehungsgeschichte des Kanusports thematisiert wurde. Der Rap ist sowohl bei den Schülern als auch bei den Lehrern sehr gut angekommen – je kreativer, desto besser! Jeden Abend war gemeinsames Kochen angesagt, bevor wir den Abend mit kalten Getränken und vielen kleinen Spielen ausklingen ließen. Das Highlight aus unserer Küche war der selbstgeschnippelte Salat und die Riesentöpfe Chili con und sin Carne. Noch vor Beginn der abenteuerlichen Woche bei den Schwimmstunden haben wir diejenigen, die keinen Vortrag gehalten haben, in Organisationsteam und das Team für Spiel und Spaß aufgeteilt. Unser Organisationsteam hat am Anfang der Woche festgelegt, wer wann für den Abwasch verantwortlich ist. Das einzig negative an dem Abwasch war der extrem lange Weg und die schweren Kisten voller Besteck – von unseren Zelten bis hin zu den Toiletten und somit auch dem Abwasch war es ein Weg von guten zehn Minuten Fußmarsch bergauf! Das Team für Spiel und Spaß hat viele Spiele organisiert, welche am Abend von den meisten zusammen gespielt worden sind, wie zum Beispiel Werwolf oder Uno. Das Wetter war leider nicht gut genug für Wikinger Schach, welches Herr Pfeiffer extra in seinem coolen Anhänger mitgebracht hat. Für entspannte Tratsch-Runden in Klappstühlen hat es jedoch gereicht.
Aber nun zum wichtigen Teil – dem Kanufahren an sich. Nachdem wir am ersten Tag direkt die Grundlagen erlernt haben, ging es für uns auch schon auf den berühmten Labussee, über den wir ein heißes Wettrennen veranstaltet haben. Leider hat uns das Wetter dann einen Streich gespielt, da es zu schütten begonnen hat, sobald wir beim Campingplatz auf der anderen Seite vom See angekommen waren. Bei dem Wettrennen haben wir das erste Mal so richtig den Gegenwind kennengelernt. Während wir auf dem Campingplatz auf einen aufklarenden Himmel gewartet haben, haben wir Stirnraten gespielt um uns die Zeit zu vertreiben. Von den Lehrern war die erste Kenter-Übung inklusive Retten direkt nach der Überfahrt geplant, was bei dem schlechten Wetter jedoch beinahe ins Wasser gefallen wäre. Wir haben jedoch alle mit mehr oder weniger Fassung die Übung durchgeführt, welche am Folgetag direkt benotet wurde. Aufgrund der kalten Lufttemperatur, welcher wir nach dem Kentern komplett durchnässt ausgesetzt waren, hat dieses fast keinem so richtig Spaß bereitet. Man könnte meinen, dass das Duschen danach eine Entspannung hätte sein müssen, jedoch war aufgrund der überfüllten Duschräume und dem begrenzten Warmwasser nicht viel von Entspannung zu sprechen. Ein Highlight dagegen war unsere 18-km-Kanu-Tour, welche uns sieben Stunden unserer wertvollen Zeit gekostet hat. Bis auf die letzten drei Kilometern, welche wir bei Sturm und Drang auf dem Labussee zurücklegen mussten, war die Tour jedoch für jeden ein schönes Erlebnis, was uns seelisch und sportlich weitergebracht hat. Wer wollte, hatte die Möglichkeit, das Kajak-Fahren auszuprobieren, was einen Riesenspaß bereitet hat, und unsere stille Durchfahrt und Meditationsphase ist für uns alle eine schöne Erinnerung. Zusammenfassend kann man jedoch sagen, dass wir trotz des Wetters viel Spaß hatten und viele neue Lebenserfahrungen gesammelt haben.
Der alte Mann und das Meer!