In diesem Jahr wagte sich unser DSP-Kurs an ein besonders ambitioniertes Projekt: Eine Aufführung von Shakespeares „Romeo und Julia“, welche besonders stark am Original angelehnt ist… oder… etwa nicht?
Das Stück begann traditionell mit der tragischen Liebesgeschichte von Romeo und Julia, zwei jungen Liebenden aus verfeindeten Familien. Die erste Szene spielte sich ab und plötzlich verpassten unsere beiden Schauspieler ihren Einsatz. Das Stück musste unterbrochen werden. Dass das alles nur unser fieser Plan war, um die ZuschauerInnen hinters Licht zu führen, ahnten die meisten zu dem Zeitpunkt keinesfalls. Das Publikum war voll mit Getuschel, fragenden Blicken und vielleicht sogar schadenfrohem Lachen. Nach einer kurzen Pause kam Romeo (Kilian Bahls) zurück auf die Bühne, um statt seiner geliebten Julia (Luisa Kryzowski) plötzlich Gregor Samsa (Johanna Wolny) aus Kafkas “Die Verwandlung” zu entdecken. Stückweise stürmten immer mehr Charaktere auf die Bühne, die nichts mit dem Universum um “Romeo und Julia” zu tun haben. Neben Woyzeck (Luis Hanekopf), seinem Doktor (Johannes Mitschke) und seiner Lebensgefährtin Marie (Alexa Musiolek), waren auch Wilhelm Tell (Konrad Kosmehl), sowie Nathan der Weise (Yannic Wischnat) und Recha (Johanna Wolny), oder Grenouille (Elay Gieseke) aus “Das Parfüm” mit auf der Bühne. Alle mit dem Auftrag, der reichen Claire Zachanassian (Jona Lengwenat), die stets von ihren unterwürfigen Gehilfen (Alessio Sturmheit & Henry Schulze) begleitet wurde, mit der Aussicht auf eine finanzielle Unterstützung eine gute Ankunft in ihrem Dorf zu ermöglichen. Komplettiert wurde das Ensemble von einem besonders engagierten Lehrer (Jannik Thöne) und Julias Vater sowie ihrer Schwester (Henry Hesse + Rame Murad). Einige Rollen, wie Wilhelm Tell oder Grenouille, wurden nah am Original gehalten, andere wie Nathan, welcher mal eben zum senilen verwirrten Opa wird, oder der Doktor, welcher zum korrupten schmierigen Doktor Sins wird, wurden kreativ umgedeutet. Die Geschichte entwickelte sich zu einer Darstellung von Gerechtigkeit, Schuld und Rache, wobei die Dorfbewohner zwischen Kapital und Moral hin- und hergerissen waren.
Das Stück hat fast alle Werke aus dem Deutschunterricht bis in die Q1 „homagiert“ und ist deshalb besonders für SchülerInnen sehr nahbar. Wir bedanken uns bei unserem Kursleiter Herrn Wunderlich und bei Rahul Manocha aus dem Theaterwerk Albstedt für die tatkräftige Unterstützung, aber auch für die uneingeschränkte Unterstützung bei der Ausführung unserer Idee. Auch bedanken wir uns bei jedem einzelnen, der bei einer (oder beiden) Aufführung unseres Kurses dabei war. Eure Reaktionen waren Gold wert. Am Ende bleibt uns nichts anderes zu sagen außer: Danke ~ Johannes Mitschke
Das komplette Ensemble mit Jonas Wunderlich
Das Unheil nimmt seinen Lauf: Die alte Dame erscheint!
Der Bürgermeister begrüßt sie und hofft auf finanzielle Hilfe.
Die reiche Claire Zachanassian hat den Ort im Griff!
Wer bekommt den Romeo? Julia oder Claire?
Eine schwere Entscheidung: Der Ort bekommt das Geld nur, wenn Julia tot ist.