„Wir hätten da mal eine Frage“- Die Ergebnisse einer Umfrage unter Lehrters Bürgern nach der Bundestagswahl!
Die Wahlergebnisse des Superwahljahrs in Deutschland standen fest. Es wurde diskutiert, gefeiert und spekuliert, wie es jetzt nach einer langen Ära unter Angela Merkel weiter geht, besonders weil es einen Wechsel an der Spitze gab, die SPD hatte die Wahl für sich entschieden.
Der Politik- Leistungskurs des Gymnasiums Lehrte von Herrn Bien hatte sich rege über die Ergebnisse ausgetauscht. Doch warum allein diskutieren? Um das Gespräch nach der Wahl auszuweiten und so ein größeres Stimmungsbild zu erhalten, haben wir uns wenige Tage nach der Wahl Fragen überlegt, wieder verworfen, umformuliert und schlussendlich eine Nachwahlumfrage erstellt, um herauszufinden wie Lehrte politisch tickt. Wie ist die Stimmung nach der Wahl? Mit Stiften und einem Lächeln bewaffnet ging es für eine Doppelstunde ins Zentrum von Lehrte und die Ergebnisse der insgesamt 158 Befragten im Alter von 18 bis über 60 Jahren waren überraschend.
32,3 % aller Befragten waren gar nicht zufrieden mit der Auswahl der Kanzlerkandidaten.
Im Gegensatz zu den 32,3 % die auf einer Skala von 1 (gar nicht zufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) eins bis zwei angegeben haben, waren nur 5 % aller Befragten sehr zufrieden mit der Auswahl zwischen Scholz, Laschet und Baerbock. Dabei fiel auf, dass besonders die Altersgruppen der 18-21-jährigen mit 38,4 % und 46-60-jährigen mit 38,5 % am unzufriedensten waren. Bei den Altersgruppen von 31 – über 60 Jahren gab es keinen Befragten, der auf die Frage mit „sehr gut“ geantwortet hatte. Die Ausnahme hierbei bildete die Altersgruppe der 22-30-jährigen. Diese gaben mit 33,3 % an „sehr zufrieden“ mit der Auswahl zwischen Scholz, Laschet und Baerbock zu sein.
Laschet konnte in Lehrte nicht überzeugen, Baerbock nur bei den jungen Menschen.
Auf die Frage hin, welcher der Kanzlerkandidaten am sympathischsten und überzeugendsten war, herrschte große Einigkeit: Scholz war mit 57,5 % Gewinner der Herzen in Lehrte, darauf folgten Baerbock mit 19,6 % und Laschet mit gerade mal 12%. Vor allem gewann Scholz seine Zustimmung bei den 31 bis über 60-jährigen. Bei den Befragten im Alter von 18-30 überholte ihn mit einer knappen Mehrheit Baerbock. Laschet verlor dabei in allen Altersgruppen den Kampf um den sympathischsten Kanzleramtsanwärter. 15,9 % der Befragten fanden keinen der drei weder sympathisch noch überzeugend.
Wenn es nach den Lehrtern ginge, sollte Markus Söder Armin Laschet ersetzen.
Die Mehrheit der Befragten mit 65,8 % hätte lieber Söder auf dem Posten des Kanzlerkandidaten gesehen.
Doch wie wichtig waren die drei Spitzenkandidaten für die Wahlentscheidung der Lehrter?
Für 24,7 % entschied der/die Kandidat*in über ihre Wahl. Für 69 % war das Programm ausschlaggebend und der Rest von 6,3 % traf seine Wahl laut Angabe unabhängig von Kandidat*in und Wahlprogramm.
Unsicherheit bei der Wahlentscheidung für Lehrter*innen – lediglich 34,8 % gaben an, dass ihnen diese sehr leicht fiel.
Am schwierigsten hatte es die Altersgruppe der 46-60-jährigen. Diese gaben auf einer Skala von 1 (sehr schwer) bis 10 (sehr leicht) meist 3 bis 4 (23 %) und 5 bis 6 (25,7 %) an. Am leichtesten fiel es den 18-21- jährigen und den 22-30-jährigen ihre Kreuze zu setzen.
Bei der Koalitionsbildung wird von Lehrter*innen die Ampel präferiert.
64,6 % der Befragten haben sich bei der Frage, welche Koalition sie bevorzugen zwischen Ampel, Jamaika und Groko für die Zusammensetzung aus Grünen, FDP und SPD ausgesprochen. Diese war in allen Altersgruppen ein klarer Favorit. Es stellte sich auch heraus, dass die Groko mit nur 7,6 % gemieden wird, Jamaika stellt einen Kompromiss mit 27,8 % dar.
Die Stimmung bei der Frage nach dem Wahlergebnis hielt sich in Grenzen.
Schlussendlich waren nur 8,9 % der Befragten sehr unzufrieden mit dem Wahlergebnis, eine Mehrheit von 38,6 % sprach sich eher positiv gegenüber dem Ergebnis aus, 34,8 % gaben an dem Ergebnis neutral gegenüberzustehen und 24,6% waren mit diesem eher weniger zufrieden.
Abschließend war die Befragung ein Zugewinn für den Leistungskurs. Denn neben der Abfrage die uns ein Gewinn an Informationen zu dem Meinungsbild in unserem Umfeld und den verschiedensten Altersgruppen war, haben wir auch die Menschen hinter den Zahlen kennengelernt. Denn wenn es um Politik geht hat jeder seine eigene Meinung. Der Austausch überdies war höchst interessant und lehrreich.
Doch das Wichtigste, was wir aus der Umfrage, aus Erzählungen von der Geschichte der Menschen oder auch Schilderung der Corona Zeit mitgenommen haben, ist dass Politik und vor allem die Wahlen ein emotionales und dadurch bedeutsames Thema für die Bürger*innen ist. Somit konnten wir die Wahl als Schüler*innen nochmals auf einer ganz neuen Ebene erleben. (Fay Fischer vom Politik-LK Bien)