Die Juniorwahl dieses Jahr lieferte interessante Ergebnisse, die einen guten Einblick in die Wünsche und Bedürfnisse junger Schüler*innen bieten. Bei der Auswertung der Erststimme gewann Dr. Matthias Miersch von der SPD in einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Kandidatin der Grünen Simone Meyer und gewänne damit das Direktmandat. Die Kandidaten der CDU (Tilman Kuban) und FDP (Nadin Zaya) blieben beide mit etwa 15 Prozent etwas weiter hinten zurück.
Die Zweitstimme jedoch räumte der Partei der Grünen eindeutig den Gewinn ein. Mit 29,15 Prozent sind diese die unbestrittenen Gewinner der Juniorwahl. Nennenswert sind auch die 23,25 Prozent, welche die FDP zur zweitstärksten Partei machen. Die SPD und CDU folgen mit jeweils 14,21 Prozent und 11,25 Prozent. Ganz knapp schaffte es Die Linke noch mit 5,54 Prozent und fast die Fünf-Prozent-Hürde erreichte die Tierschutzpartei mit 4,61 Prozent.
Stimmungsbild der Schüler
Um sich ein generelles Stimmungsbild der unterschiedlichen Jahrgänge zu machen, haben wir Schüler*innen befragt, wie sie die Juniorwahl fanden. Daraus ergab sich, dass die meisten die Juniorwahl insgesamt sehr positiv aufgenommen haben. So sagten einige Schüler*innen der jüngeren Jahrgänge aus, dass sie sich erst durch die Juniorwahl mit den Wahlprogrammen der unterschiedlichen Parteien auseinandergesetzt hätten und sich jetzt durch diese motiviert sahen, auch in Zukunft sich politisch zu informieren und einzubringen. Auch in den höheren Jahrgängen betrachteten viele das simulierte Wahlerlebnis als Möglichkeit um jüngeren Schüler*innen Politik näherzubringen und ihnen einen wertvollen Einblick zu gewähren. Einzig bei der Frage, ob das Wahlalter heruntergesetzt werden sollte, spalten sich die Meinungen. So kamen Bedenken auf, dass jüngere Schüler noch nicht genug politisch informiert oder interessiert seien. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Juniorwahl von den teilnehmenden Schüler*innen als eine realistische Umsetzung der Bundestagswahlen empfunden hat, die als gute und hilfreiche Vorbereitung für zukünftige Bundestagswahlen dienen kann.
Was ist die Juniorwahl eigentlich?
Um vor allem jüngere Schüler*innen für zukünftige Bundestagswahlen vorzubereiten haben wir an unserer Schule, die sogenannte Juniorwahl durchgeführt. Dieses Jahr nahmen an der Juniorwahl 4.513 Schulen landesweit teil und so auch das Gymnasium Lehrte. An unserer Schule haben die Klassenstufen 9 bis 13 teilgenommen. Doch was ist die Juniorwahl eigentlich? Die Juniorwahl ist eine möglichst realistische Simulation der Bundestagswahl, die von und für Schüler organisiert und durchgeführt wurde. Das Ziel der Juniorwahl ist es den Schülern einen Einblick zu gewähren, wie eine Bundestagswahl abläuft, die Schüler sollen sich aktiv mit der Politik und den jeweiligen Parteien auseinandersetzen, um in Zukunft ihre Stimme abgeben zu können. Die Juniorwahl findet seit 1999 statt und gehört mit der Beteiligung von bisher über 3 Millionen Schülern zu den größten Schulprojekten zur politischen Bildung.
Organisation und Wahlablauf
Kurz vor den Sommerferien starteten bereits die ersten Vorbereitungen für die Juniorwahl, welche dieses Jahr von den Politik-Leistungskursen der Q2 von Herrn Bauer und Herrn Bien übernommen worden sind. In verschiedenen Arbeitsgruppen kümmerten sich die Schüler um die interne Werbung, wie zum Beispiel mithilfe des eigens erstellten Instagram-Kanals (@juniorwahl.gymlehrte), durch Aushängen von Plakaten in der Schule, sowie durch gezieltes Informieren der teilnehmenden Jahrgänge. Zusätzlich wurden vereinfachte Wahlprogramme und Wahlbenachrichtigungen an die teilnehmenden SuS ausgefüllt und verteilt.
Beim Wahlstart am Montag, dem 21. September eröffnete der Lehrter Bürgermeister Herr Prüße mit der Schulleiterin Frau Brandes dann offiziell die Juniorwahl am Gymnasium Lehrte. Danach wurde in den folgenden Tagen bis Mittwoch klassenweise in Räumen gewählt, die zuvor in kleine Wahllokale mit Wahlurne und Wahlkabinen umfunktioniert worden waren. Die teilnehmenden Schüler*innen hatten dann die Möglichkeit unter Vorlage der Wahlbenachrichtigung und eines Ausweises, wie in der echten Wahl ihre Stimme abzugeben.