Am Freitag, 24.01.2020 konnte die Rekordspendensumme von 5077,90 € durch Mitglieder der Musik-AGs an die Frühchenstation der Medizinischen Hochschule Hannover übergeben werden. Im Folgenden schildern die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke:
Ann-Kathrin Wolbers (Big-Band):
“Am 24.01.2020 besuchte eine kleine Delegation von 13 Schüler*innen gemeinsam mit den Lehrkräften Frau Holmer und Herrn Lange die Frühchenstation der Medizinischen Hochschule Hannover. Nachdem die Musikgruppen bei den Weihnachtskonzerten im letzten Dezember Spenden gesammelt hatten, wurden aus jeder Musikgruppe ein bis zwei SchülerInnen mit den Lehrkräften eingeladen, die Station zu besuchen. Um 9.30 Uhr wurden wir von der leitenden Oberärztin Prof. Dr. med. Bettina Bohnhorst und der Stationsleiterin Manuela Welschhoff empfangen, die uns gemeinsam mit einer weiteren Kinderkrankenpflegerin die Station zeigten.
Zuerst erlangten wir einen Einblick in die Intensivstation, wo die sehr früh, zum Teil in der 24. Woche, geborenen Babys gemeinsam mit den sehr kranken Babys behandelt werden. Da die MHH ein sogenanntes Level 1 Krankenhaus ist, darf jede Art von Krankheiten der Babys behandelt werden. So kommt es auch vor, dass Babys aus weiten Teilen Deutschlands auf der Frühchenstation behandelt werden und dafür sogar mit dem Hubschrauber hergeflogen werden. Es war sehr schön zu sehen, dass selbst Babys mit einem Gewicht von etwa 700g auf der Station 69 die Chance bekommen, zu überleben. So liegen sie zumeist dick eingepackt und kaum für die Außenwelt sichtbar in den Inkubatoren (Brutkästen) und werden durch diverse Schläuche und Kabel beatmet, ernährt und überwacht.
Anschließend wurden wir über die Station der Babys geführt, die bald bereit sind die Station, zu verlassen. Sie können bereits selbstständig atmen und werden nur noch über eine Sonde ernährt. Außerdem liegen sie nicht mehr in einem Inkubator, sondern in einem Wärmebett.
Danach konnten wir kurz die Kreißsaal-Station besuchen und lernten dort zum Beispiel ein Zwillingspärchen kennen, das am Tag zuvor geboren wurde und ein Baby, das am frühen Morgen das Licht der Welt erblickt hatte. Im Gegensatz zu den Frühchen auf der Station 69, wurden diese Babys „reif“ geboren und müssen nicht längerfristig auf der Station bleiben.
Am Ende unserer Führung zeigte uns Prof. Dr. med. Bettina Bohnhorst den Teil der Station, der gerade renoviert wird und den unsere Schule mit der Spende von 5.077,90 € unterstützt hat. Wir haben dazu beigetragen, dass auf der neuen Station für die Babys und ihre Eltern ein Raum geschaffen werden kann, in dem sie sich auf den gemeinsamen Alltag nach dem Krankenhausaufenthalt vorbereiten können. Unsere Delegation wurde außerdem eingeladen, der Station nach der Fertigstellung einen weiteren Besuch abzustatten.
Der Besuch auf der Frühchenstation hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass auch die Kleinsten aller Kinder eine Chance bekommen und wie bewundernswert die Arbeit der Ärzte und PflegerInnen auf der Station ist, die alles dafür tun den Frühchen und ihren Eltern den Aufenthalt auf der Station so angenehm wie möglich zu gestalten. Umso erfreuter bin ich, dass wir dies mit unserer Spende unterstützen können.”
Friederike Nerjes und Felix Becker (Bläserklasse 7e):
Am 24.01.2020 besuchten Vertreter aus den Bläserklassen, Chorklassen, den Streichern, dem Schulchor, Heartchor und der Big-Band zusammen mit Frau Holmer und Herrn Lange die MHH. Anlass für diesen Besuch war es, der Frühchenstation einen Spendenscheck über 5.077,90 € zu überreichen. Dabei handelt es sich um die Spenden, die beim letzten Weihnachtskonzert zusammengekommen sind.
Nachdem wir an dem doch sehr kalten Morgen endlich an der MHH ankamen, konnten wir zunächst den neuen Themen-Wartebereich zum Thema „Meer“ mit einem Aquarium genießen. Die älteren von uns setzten sich direkt vor das Aquarium und gaben den Fischen Namen. Als Frau Dr. Prof. Bohnhorst und zwei ihrer Kolleginnen kamen und uns freundlich begrüßten, begann die Führung durch verschiedene Teile der Klinik. Wir sahen uns unten die Spieloase für die etwas kleineren Kinder an und erkundeten anschließend die anderen Etagen. Wir teilten uns in drei Gruppen auf und gingen los. Damit auch keine unerwünschten Gäste auf die Stationen kommen, sind sehr viele Türen nur mit einer besonderen Karte zu öffnen. Nachdem wir uns den Kreißsaal angesehen hatten, sahen wir direkt die ersten Neugeborenen. Sie waren sehr niedlich und hatten es sehr kuschelig in ihren dicken Handtüchern. Wir durften uns sehr viele Räume ansehen und alle Eltern waren sehr nett zu uns und ließen uns in ihre Zimmer mit ihren Babys kommen. In einem Zimmer lagen viele Babys, die gerade die sogenannte U2-Untersuchung erhielten. Sie lagen in Wärmebetten, in denen es ca. 30 Grad warm war. Die Babys brauchen zu ihrer Körperwärme auch noch sehr viel Wärme von außen. Schließlich kamen wir in das Zimmer, wo alle „Frühchen“ lagen, die noch sehr klein waren. Sie waren an viele Schläuche angebunden, dann entdeckten wir die kleinen gehäkelten Kraken, an denen die Kinder das Ziehen üben sollten, damit sie sich nicht die Schläuche abziehen. Danach brauchten wir erst mal eine Pause und mussten uns wegen der ungewohnt warmen Raumtemperatur hinsetzten.
Nachdem wir wieder fit waren und etwas getrunken hatten, durften wir dabei sein wie zwei Studentinnen, die gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr machen, einen Hörtest an einem Baby durchführten. Das Baby bekam zuerst etwas Creme auf das Gesicht, damit dort ein paar Aufkleber mit Messgeräten besser hafteten. Die Messgeräte messen die Geräusche, die das Baby ins Ohr kriegt. So kann man feststellen, ob das Baby hören kann. Anschließend durften wir uns noch eine Känguru-Therapie ansehen, wo die Eltern das Baby ganz nah auf den Oberkörper gelegt bekommen und dann ca. eine Stunde mit dem Baby kuscheln und so die gegenseitige Bindung erhöhen. Wenn man Zwillinge hat, können es beide Elternteile gleichzeitig machen. Zum Abschluss durften wir uns noch den Umbau der eigentlichen Frühchenstation ansehen und wurden dazu eingeladen wiederzukommen, wenn diese fertig ist, um uns einen Eindruck zu machen. Wir freuen uns!
Lilly Lüders (Bläserklasse 8e):
“Am Freitag den 24.Januar sind die Klassensprecher der Bläser- und Chorklassen, Vetreter der Musik-AGs und Frau Holmer und Herr Lange nach Hannover gefahren, um die Spendengelder der Weihnachtskonzerte an die Frühchenstation der MHH zu übergeben.
Als wir dort ankamen wurden wir herzlich von drei Ärztinnen empfangen und in drei Gruppen geteilt, die von je einer Ärztin durch die Frauenklinik und die Frühchenstation geführt wurden. Zu Beginn der Führung wurden uns die Kreißsäle gezeigt. Es gab welche mit Bett und welche mit Badewanne. Danach waren wir in einem Raum, in dem U-Untersuchungen gemacht wurden. Dort wurde den am vorigen Tag geborenen Babys z.B. Blut abgenommen und die Reflexe wurden getestet. Uns wurde auch erklärt, weshalb diese Untersuchungen gemacht werden. Außerdem haben wir mitbekommen, wie ein Hörtest bei einem Frühchen gemacht wurde. Dafür mussten wir alle ganz leise sein, damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden. Der Test wurde gemacht, indem Schallwellen auf das Ohr gesendet wurden und ein Gerät hat dann gemessen, ob die Nerven des Babys darauf reagiert haben. Das Baby hat davon aber gar nichts mitbekommen, da es geschlafen hat. Anschließend wurden wir in einen anderen Raum mit Frühchen geführt, die intensiver betreut werden müssen. Fast alle von denen sind an viele Geräte angeschlossen, liegen in einem Inkubator und werden beatmet. Ohne diese Geräte könnten die Babys nicht überleben. Das kleinste Baby, das wir gesehen haben, wog nur 650g. In diesem Raum war es sehr warm und die Luftfeuchtigkeit war hoch, damit die Babys nicht frieren, sodass dem einen oder anderen schwindelig wurde. Wir durften auch zusehen wie einem Frühchen ein Katheter gelegt wurde, der durch eine Ader bis zum Herzen geschoben wurde, damit das Frühchen Medikamente bekommen konnte. Denn wenn dem Frühchen Medikamente über einen normalen Zugang verabreicht werden würden, dann würden dessen Adern platzen, da diese noch zu klein und nicht so stark belastbar sind. Außerdem durften wir dabei zusehen, wie Eltern “Kängurupflege” mit ihren Frühchen betrieben haben. Dazu haben sich die Eltern ihre Babys auf die Brust gelegt, um miteinander zu kuscheln. Nach der interessanten und spannenden Führung trafen unsere Gruppen wieder aufeinander und uns wurde die Station gezeigt, die momentan renoviert wird und für dessen zusätzliche Inneneinrichtung wir gespendet haben. Ich hoffe, dass wir diese Station mit den Spendengeldern zu einem schöneren Ort für die Babys und für die Eltern machen können!“
Bent Lüders (Chorklasse 6c):
“Der Besuch in der MHH war ein besonderer Tag. Man hat viele interessante Dinge kennengelernt. Auch die Mitarbeiter der MHH waren sehr nett und haben uns die medizinischen Dinge deutlich erklärt. Die Kinder taten mir sehr leid, aber sie waren auch echt süß. Ich freue mich, dass die Kinder eine neue Station bekommen und dass meine Klasse und ich etwas dazu beitragen können. Traurig finde ich, dass manche Eltern nicht so oft zu ihren Kindern kommen können, weil sie z.B. keine Zeit haben. Was mich sehr gefreut hat war, dass die Mitarbeiter sich für die Kinder einsetzen. Leider gibt es insgesamt viel zu wenig Mitarbeiter, die den Kindern helfen können. Wo es mir schwer fiel hinzuschauen war, dass manche Kinder so viele Schläuche an sich hatten. Ein Kind hatte etwas, das ich erst nicht glauben konnte: Es kann keine Knochen entwickeln. Aber auch diesem Kind versuchen die Ärzte zu helfen. Insgesamt war es ein erlebnisreicher Tag.”
Henry Straßer (Bläserklasse 8e):
“Um 8.20 trafen sich 13 ausgewählte Schülerinnen und Schüler mit Frau Holmer und Herrn Lange am Lehrter Bahnhof, um den Zug zur Karl-Wiechert-Allee zu nehmen. Als wir dort ankamen, mussten wir noch einen kurzen Fußmarsch zurücklegen, bis wir unser Ziel, die Medizinische Hochschule Hannover, erreicht hatten. Dort nahmen wir in der Wartezone der Kinderklinik vor einem Aquarium Platz. Herr Lange schoss noch ein paar Fotos, bis wir von Frau Prof. Dr. Bohnhorst und zwei Mitarbeiterinnen empfangen wurden. Anschließend wurden wir in einen Raum geführt, in dem wir unsere Rucksäcke und Jacken ablegten und uns in drei Gruppen aufteilten. Die jeweils beiden Klassensprecherinnen und Klassensprecher der siebten und achten Bläserklasse gingen mit Frau Dr. Prof. Bohnhorst und Frau Holmer los. Die erste Station war die Frauenklinik, in der wir auch frisch geborene Zwillinge sahen. Wir erfuhren, dass es öfter Zwillingsgeburten gibt, als man denkt. Auch lernten wir, was man alles von den Monitoren an den Kinderbetten ablesen kann und was wichtig ist in den ersten Tagen des Kindes. Danach besuchten wir Eltern mit ihren Babys und durften sogar bei einem Hörtest mit dabei sein, bei dem das Gehör der Neugeborenen geprüft wurde. Deshalb mussten wir über einen längeren Zeitraum ganz still im Raum sein. Anschließend ging es zu unserem Hauptziel, für das in den Weihnachtskonzerten 2019 auch gesammelt und gespendet hatten: die Frühchenstation. Es fiel auf, dass es ziemlich warm war in den Räumen, da die Babys eine warme Raumtemperatur brauchen. Außerdem hatten sie kleine Stoffkraken als Kuscheltiere in ihren Betten, und wir erfuhren, dass die langen Arme verhindern sollten, dass die Neugeborenen an den Schläuchen zur Luftversorgung herumziehen und stattdessen eher an die Krakenarme greifen. Dann wurde geröntgt, weshalb wir den Raum verlassen mussten und eine kurze Trinkpause machten, was sehr erfrischend war. Wir besuchten anschließend noch Eltern, die ihre Zwillinge auf den Bauch unter dem Pullover gelegt hatten, wie bei einem Kängeruh.
Schließlich ging es nach fast drei Stunden Rundgang zurück zu dem Versammlungsraum, wo die anderen beiden Gruppen schon auf uns warteten. Wir hatten am längsten für unseren Rundgang gebraucht, wegen der vielen Fragen und der Möglichkeit, bei einem Hörtest dabei sein zu dürfen. Nun suchten wir einen guten Platz für das Foto der symbolischen Spendenübergabe, und eine Krankenschwester fotografierte uns.
Wir holten unsere Jacken und Rucksäcke, um dann noch zu dem Teil der MHH zu gelangen, in dem zurzeit renoviert wird. Wir mussten über den Balkon in das Innere des Gebäudes gelangen. Als wir dort angelangt waren, erfuhren wir, dass vieles in den Räumen verändert werden soll. Zum Beispiel sollen die bisher handschriftlich angefertigten Akten digital geführt werden, und auch die Wände sollen einen neuen Anstrich erhalten.
Wir verabschiedeten uns nach ungefähr drei Stunden vom Team, das uns umher geführt hatte und bedankten uns für die spannenden Eindrücke. Schließlich gingen wir zurück zum S-Bahnhof, wo sich dann Frau Holmer von uns verabschiedete. Zusammen mit Herrn Lange fuhren wir zurück nach Lehrte, wo dort um 13.00 jeder seines Wegs ging.
Für mich war es ein sehr interessanter und spannender Tag, an dem ich mindestens so viel gelernt habe, wie meine Klassenkameraden im Unterricht! “