Debattieren in dem Saal, in dem die Generalversammlung der United Nations (UN) stattfinden, dieses unglaubliche Szenario wurde für sechs Schülerinnen und einen Schüler vom Debate-Club des Gymnasiums Lehrte und ihren Leiter Klaus Perk zur Wirklichkeit. Ermöglicht hatte dies die Teilnahme an dem Projekt: National High School Model United Nations (NHSMUN). Jede Gruppe bekommt im Vorfeld ein Land zugewiesen, für dessen Interessen sie eintreten muss. Positiv abgestimmte Anträge wurden in der Vergangenheit auch schon den „echten“ Politikern vorgelegt und zum Teil verwirklicht. Neben den touristischen Highlights von New York nahm die Lehrter Gruppe auch die Sehenswürdigkeit von Washington in Augenschein.
Konstantin Klenke berichtete hierüber in der HAZ:
Gymnasiasten debattieren bei den UN
Oberstufenschüler schlüpfen in New York in die Rolle von Politikern
Great, amazing, wonderful – großartig, toll und wunderbar: So beschreibt Katharina Wilkending, Oberstufenschülerin am Gymnasium Lehrte, ihre Teilnahme am internationalen Projekt National High School Model United Nations (NHSMUN). Zusammen mit sechs Mitschülern und Lehrer Klaus Perk hatte es sie für zehn Tage nach New York und Washington geführt.
„Bei dem Projekt schlüpfen Schüler aus zahlreichen Ländern in die Rolle von Politikern bei den Vereinten Nationen und stellen deren Arbeit nach“, erläutert Perk, der die Gymnasiasten auf das Projekt vorbereitet hat. „Die Schüler bereiten dann Positionspapiere vor, halten Reden und debattieren in Konferenzen.“ Und das tun sie natürlich auf Englisch.
Authentischer hätte das kaum funktionieren können: Den letzten Tag des Projekts verbrachten die sieben Gymnasiasten sogar in dem Saal, in dem sich einmal im Jahr echte Politiker zur Generalversammlung der UN treffen. Insgesamt etwa 3000 Teilnehmer stellten dort auch eine solche Generalversammlung nach. Die dabei verabschiedeten Resolutionen kommen jetzt den Profipolitikern zu. „Es gab schon Beschlüsse, die später tatsächlich umgesetzt wurden“, betont Perk.
Schon die Arbeit vor der Vollversammlung ähnelte derjenigen der echten Vereinten Nationen. Gerade das sei eine Herausforderung gewesen, meinte Teilnehmerin Serafine Schiele – auch wenn sie und ihre Mitschüler sich im sogenannten Debate Club des Lehrter Gymnasiums ein Jahr lang vorbereitet hätten. „Die Vereinten Nationen haben eine ganz eigene Sprache und ein kompliziertes System mit festen Abläufen – beides versteht man zu Anfang noch gar nicht. Insgesamt hat es aber großen Spaß gemacht.“ Eine zusätzliche Herausforderung sei gewesen, dass jede Schule in dem Projekt nie die Interessen ihres eigenen Landes vertreten dürfe. „Wir haben Burundi zugeteilt bekommen und haben uns intensiv damit auseinandergesetzt.“ Die Schüler hätten sich auf unterschiedliche Komitees aufgeteilt, in denen sie Burundi zu einem bestimmten Thema vertreten haben.
Trotz harter inhaltlicher Arbeit wollten die Gymnasiasten natürlich auch ihre Reiseziele kennenlernen. In New York schossen sie Fotos an der Freiheitsstatue, genossen den Ausblick vom One World Trade Center und bestaunten im Museum für Moderne Kunst bekannte Werke. Auch Washington besuchten sie. „Außerdem haben wir eine amerikanische Highschool kennengelernt, mit einem Schüler habe ich noch Kontakt“, schwärmt Teilnehmerin Katharina Wilkending.
Das Projekt war auch für Lehrer Perk ein Novum: „Ich habe unsere Teilnehmer noch als Fünftklässler in Erinnerung – es ist toll, wie sie sich jetzt entwickelt haben.“ Auch künftige Schülergenerationen sollten am NHSMUN teilnehmen, sagt Perk.
Central Perk im Central Park
Gruppenaufnahme vor der Skyline New Yorks (von links): Katharina Wilkending, Annika Rohloff, Marleen Jolitz, Kaja Klenke, Serafine Schiele, Finn Schmidt und Celina Hebel
Lehrter Gymnasiasten vor dem Kapitol: Katharina Wilkending (von links), Marleen Jolitz, Celina Hebel, Kaja Klenke, Finn Schmidt, Serafine Schiele und Annika Rohloff.
Vor dem Weißen Haus!