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Weihnachtskonzerte – Der Abend

Mit zwei musikalisch hochwertigen und stimmungsvollen Konzerten hat das Gymnasium Lehrte am 19. Dezember die Vorfreude auf Weihnachten geweckt. Gleichzeitig wurde die Gelegenheit genutzt, Spenden zu sammel für das Projekt „SOS Kinderdörfer“. Speziell für diesen Zweck war Georg Sedlmaier, ein führender Repräsentant der Organisation, zu den Konzerten angereist und hat am Ende beider Konzerte eindrücklich und auf charmante bayrische Art für den guten Zweck geworben. Der Erlös der Konzerte soll an ein neues Kinderdorf in Frankfurt a.M. gehen.

Das zweite Konzert um 19:30 Uhr begann die Big Band in reicher Instrumentierung mit „The Call of Christmas“. Bei „Süßer die Glocken nie klingen“ wurde die Big Band durch die Bläserklasse 8e fortissimo und durch das mitsingende Publikum eher pianissimo unterstützt. Im folgenden Medley der Bläserklasse 8e beeindruckte besonders das Stück „Santa Clause is coming to town“. Eingeschoben in die instrumentellen Stücke wurden die Darbietungen der beiden Chöre: Der männlich besetzte HeartChor erfreute mit dem „Adventsjodler“, in dem auch gerappt wurde. Als Kontrast dazu stand der Schulchor mit hellen Mädchenstimmen auf der Bühne und sang „True Colours“ und „Es ist für uns eine Zeit angekommen“. Bei „Carol of the Bells“ harmonierten beide Chöre in einem großen Ensemble. Wie im ersten Konzert traten wieder die Streicher und die Tanzgruppe BalHip auf. Für eine gehörige Portion Swing and Soul sorgte die Movin´ Brass Band von Christian Lange mit ihren überragenden Sängerinnen Swantje Kohlstrung (Christmas in Hollis) und Rhea Schrader (Santa, tell me). Beim letzten Stück „Holly Jolly Christmas“ zeigten die einzelnen Musiker in beeindruckenden Soli, wie gut sie ihre Instrumente beherrschen.

Sichtlich beeindruckt zeigt sich am Ende Georg Sedlmaier von den SOS-Kinderdörfern: „Wenn jemand sagt, das war gut, dann muss ich entschieden widersprechen! Das war großartig!“ In seinen Worten zum Hilfswerk wurde deutlich, wie hoch der 73-Jährige den Wert einer Familie ansetzt, und sei es in Form der Familien in den Kinderdörfern. Er berichtete von seinem Treffen mit dem 1986 verstorbenen Begründer der Kinderdörfer Hermann Gmeiner, der Sedlmaier sozusagen als einen seiner Nachfolger bestimmte. Georg Sedlmaier organisierte den Bau von Kinderdörfern in unter anderem Kolumbien, Vietnam, aber auch nach der Wende in den neuen Bundesländern. Das aktuelle Projekt gilt armen Kindern in der Börsenstadt Frankfurt. Sicherlich wird es Sedlmaier freuen, dass durch die beiden Konzerte der neue Rekordbetrag von 4251 Euro erbracht werden konnte. Hinzu kommen noch die 438 Euro, die während des Adventsgottesdienstes am 6. Dezember von der Religionsfachgruppe als Kollekte gesammelt wurden. Somit fließen 4689 Euro an die SOS-Kinderdörfer.

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In der HAZ schrieb Susanne Hanke:

Mal adventlich, mal laut, mal jodelnd

Ensembles des Gymnasiums Lehrte beeindrucken bei ihrem abwechslungsreichen Weihnachtskonzert

Weihnachtskonzerte sind in der Regel eine besinnliche Sache. Beim Konzert des Lehrter Gymnasium am Mittwochabend war das jedoch ein wenig anders: Es wurde anfangs gebrüllt. Das aber eher unfreiwillig, weil eine technische Panne kurzzeitig die Mikrofone lahmlegte. Also musste Schulleiterin Silke Brandes spontan reagieren und laut werden, um sich Gehör zu verschaffen.

Aber auch sonst ging es nicht eben leise weiter. Im weiteren Verlauf des Konzerts – mit funktionierenden Mikros – wurde es mitunter sehr intensiv. Big Band, Bläserklassen, Heart- und Schulchor sowie die Combo Movin’ Brass lieferten (laut-)starke Auftritte ab. Für die Besinnlichkeit waren unterdessen die Streicher zuständig, die unter anderem „Maria durch ein Dornwald ging“ anstimmten.

Der Heart-Chor setzte ein klares Zeichen gegen zu viel adventlich-zurückhaltende Klassik. Mit seinem Adventsjodler und Rap pustete er frischen Wind ins Winterwunderland. „Der Schneemann schmilzt, die Augen so rot wie die Nase bei Rentier Rudolph“ waren nur zwei Zeilen der pfiffigen Sprechgesänge.

Noch eine Spur intensiver spielte Movin’ Brass ein Weihnachtsmedley. Die mit goldenen Hüten bekleideten Musiker arrangierten den Song „Christmas in Hollis“ in einem temporeichen Sound, der Laune machte. Rappelvoll wurde es noch einmal auf der Bühne mit dem Schulchor, der mit seiner Version von „True Colours“ und wunderbar abgestimmten Soli beeindruckte. Dazwischen rockte die Big Band, und die Mädels der Gruppe Balhip boten mit ihrer Tanzperformance optischen Genuss.

Doch in der lebendigen Show blieb auch Zeit für ernste Töne. „Die Frage nach einem guten Ausgang ist nicht zu beantworten, aber hoffen heißt, Vertrauen auf das, was wir tun“, zitierte Brandes am Schluss ein Gedicht über die Hoffnung – und das ganz ohne brüllen zu müssen.