Den Abschluss der beiden Konzerttage bildeten die Abendkonzerte, die mit Pause glatte drei Stunden dauerten. Am Donnerstag musste daher etwas vom Programm gekürzt werden, weil zusätzlich die Musiker des Abiturjahrgangs verabschiedet wurden. Auch sie hatten etwas vorbereitet. Die Big Band unter Leitung von Ane Holmer, die Moving-Brass-Band und das Streicher-Ensemble wirkten mit und freuten sich auf ihren Bühnenauftritt vor großem Publikum. Die Kombination von Schulchor und Heartchor nahm schon fast die Ausmaße der Fischerchöre (Kennt die noch jemand?) an. Optische Highlights waren die Darbietungen der Tanzgruppe BellHip. Als Solisten brillierten Amelie Meyer am Flügel und Lorenz Steinweg an der Violine. Ein Gesangssolo brachte Lara Thomas. Das Resümee kann nur lauten: Kurzweilig und fantastisch – “The same procedure as every year, Ane!”
Für den Anzeiger Lehrte schrieb Sandra Köhler:
Stadtaffen toben durchs Hirschfeld-Forum
Sommerkonzerte des Lehrter Gymnasiums begeistern das Publikum / Programm reicht von Hip-Hop bis zu Streicherklängen
Das Sommerkonzert des Lehrter Gymnasiums wurde in diesem Jahr seinem Namen gerecht. Dieses Mal müsse man den Sommer nicht herbeilocken, sagte der stellvertretende Schulleiter Manfred Filsinger bei der Begrüßung der Gäste am Donnerstagabend im Kurt-Hirschfeld-Forum. „Wir müssen nur dafür sorgen, dass er bleibt.“ An zwei Tagen hintereinander gab es ein volles Haus. Das zeugte von der musikalischen Klasse der Schüler.
Zweieinhalb Stunden reine Darbietungen verlangten den Besuchern bereits am Mittwoch Ausdauer ab. Trotz einiger Kürzungen nahm das zweite Konzert am Donnerstag ähnliche Ausmaße an. Aber es lohnte sich, bis zum Schluss zu bleiben.
Bereits der Anfang war eine Sache im großen Stil. Beim Rockklassiker „Smoke on the Water“ befanden sich – von Ane Kristin Holmer geleitet – beachtliche 80 Akteure auf einmal auf der Bühne. Big Band, Schulchor und der nur aus Jungen bestehende Heartchor, die Bläserklasse 8e, Die Streicher, die Tanzgruppe Bellhip, das Ensemble Movin’ Brass und einige Solisten hatten ein mitreißendes Programm einstudiert.
Die Tänzerinnen begeisterten zu „Summer Feelings“ mit einer Kombination aus Jazzdance und Hip- Hop. Der Schulchor garnierte seine Stücke mit witzigen Anspielungen, wie einem Heiratsantrag zu „Say Something“. Der Heartchor gab sich stimmgewaltig mit mutigen szenischen Umsetzungen. So trat zu „Lasse red’n“ von den Ärzten ein provokant als Frau verkleideter junger Mann auf. Zu „Stadtaffe“ von Peter Fox gab es eine Performance mit Bananen und Publikumsbeteiligung.
Die Bläserformation Movin’ Brass mit den Sängerinnen Rhea Schrader und Swantje Kohlstrung brachte das Forum zum Grooven. Kohlstrung rappte sich virtuos durch „Jein“ von Fettes Brot, Schrader erinnerte mit „Valerie“ an Amy Winehouse. Dass Streichinstrumente massentauglich sind, zeigten die Streicher mit „The Beauty and the Beast“ und einer Bearbeitung der Ballade „Nothing Else Matters“. Begeisterten Applaus bekamen auch Amelie Meyer (Klavier) und Lorenz Steinweg (Violine) für das Thema aus „Schindlers Liste“.
Feucht schimmernde Augen gab es zudem – als die bereits in Mutterschutz befindliche Lehrerin der Bläserklasse 8e gerührt deren letztes Stück selbst dirigierte. (Von Sandra Köhler)