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Schüler sagen NEIN zu Rechtextremismus

Mit gleich zwei Aktionen beteiligten sich insgesamt mehr als 50 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Lehrte gegen die Umtriebe rechter Gesinnung. Ausgehend von der Teilnahme am Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung, an dem die beiden Klassen 9e und 10b mitwirken möchten, ermöglichte ihnen ihr Politiklehrer André Bien an zwei Projekttagen einen vertieften Einblick in das Gedankengut der rechtsextremen Szene.

Expertenbesuch in der Klasse 9e

Den Auftakt bildete am 6.11.2013 Maik Bischoff, pädagogischer Mitarbeiter des Antikriegshauses Sievershausen in der Klasse 9e. Im lockeren Gespräch suchte er nach den Motiven und Beweggründen für die Teilnahme an dem bundesweiten Wettbewerb. Im Anschluss führte er mit einer Präsentation den Jugendlichen mittels Fotos und Hörbeispielen vor, wie die Gedankenwelt der neonazistischen Bewegung die Menschheit in Gruppen einteilen möchte. Das Zitat: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!“ blieb den zuhörenden Jugendlichen lange im Gedächtnis. Egal ob Homosexuelle, Behinderte, Menschen mit anderer Hautfarbe oder politischer Gesinnung. Das Feindspektrum der rechten Szene ist immens. Auch hatte der bestens vorbereitete Herr Bischoff Textilien mit rechtsextremen Symbolen oder Aufschriften sowie die Bedeutung verschiedener Zahlencodes im Gepäck. Vielfache Rückfragen belegen das hohe Interesse der Lernenden an dieser wichtigen Thematik.

Im zweiten Teil des Projekttages wurde zielstrebig gearbeitet. Aufgeteilt in ihre jeweiligen Themenbereiche, widmeten sich die Schülerinnen und Schüler weiter ihren Wettbewerbsbeiträgen. Maik Bischoff stand jeder Gruppe mit Expertenwissen und Ratschlägen zur Seite, um dieses Klassenprojekt erfolgreich werden zu lassen.

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Richtig informiert: Jugend gegen Rechtsextremismus

Unterrichtsfrei, um sich weiter zu bilden? Klingt im ersten Moment paradox, doch dies war der Klasse 10b des Gymnasium Lehrte gemeinsam mit ihrem Politiklehrer André Bien am letzten Donnerstag in der Hauptverwaltung der IG-BCE in Hannover ermöglicht worden.

In der Wanderausstellung “Gemeinsam gegen Rechtsextremismus” leiteten Persönlichkeiten wie der Staatssekretär des Niedersächsischen Innenministeriums Stephan Manke die darauf folgende Führung ein. Zahlreiche informative Plakate und Ausstellungsstücke zum eigenen Entdecken wurden ausgestellt. Durch T-Shirt Aufschriften wie “Todesstrafe für Kinderschänder” betreiben Rechtsextremisten versteckte Propaganda. Sie nutzen diese als eines der vielen Lockmittel, um vor allem Jugendliche unbewusst der rechten Szene näher zu bringen. Diese Ausstellung zur Prävention ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Ins Leben gerufen wurde diese Wanderausstellung vom niedersächsischen Verfassungsschutz. Weitere Persönlichkeiten wie der türkische Generalkonsul Mehmet Günay, der Erste Bürgermeister der Stadt Hannover Bernd Strauch und Rabbiner Dr. Gabor Lengyel von der liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover wohnten neben dem kürzlich gewählten geschäftsführenden des Hauptvorstandes der IG-BCE Ralf Sikorski diesem Event bei.

PRÄVENTION war ein Wort, das man groß geschrieben hatte: man solle hier bei den Jugendlichen beginnen, um sie konkret über die Gefahr, die noch immer vom Rechtsextremismus ausgeht, aufzuklären und zu schützen. Plakatinhalte über Ziele,

Taktiken und Strategien, sowie das Auftreten der Rechtsextremisten und am wichtigsten der Ausstieg aus der Szene sollten die nötige Aufklärung bieten. Den Schülern wie auch Erwachsenen soll der Ernst der Lage näher gebracht werden, um aufzuzeigen, dass Rechtsextremismus auch heute noch eine große Rolle spielt. Mit einer Teilnehmerzahl von über 130 Gästen, kann man von einem Erfolg ausgehen. Die Ausstellung ist weiterhin kostenlos in der IG-BCE Hannover zu besuchen.

Im Anschluss konnten die Jugendlichen die Ausstellung in aller Ruhe betrachten. Dabei entstand eine Vielzahl von Gesprächen. Vor allem Horst Lahmann vom niedersächsischen Verfassungsschutz nahm sich viel Zeit, um auf die Anfragen der Schülerinnen und Schüler einzugehen. Hierbei wurden auch Vorschläge der Jugendlichen zu ihrem eigenen Wettbewerbsprojekt vorgestellt und durch den Experten bewertet. (Melissa Szmukala, 10b)

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