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Berlinfahrt des 10. Jahrgangs

Vom 26. bis zum 29. November 2024 nahm der gesamte 10. Jahrgang des Gymnasiums Lehrte an einer Bildungsfahrt nach Berlin teil. Diese Fahrt ist Teil einer langen Tradition, die seit 2008 jedes Jahr durchgeführt wird, seit seit Anbeginn von Herrn Dr. Grobmann mit Lehrkräften unserer Schule organisiert wird und ein fester Bestandteil des Unterrichts im Fach Politik und Geschichte ist. Mit insgesamt 164 Schülerinnen und Schülern und acht begleitenden Lehrkräften begann die Reise am Dienstag um 14:00 Uhr nach Schulschluss. Schon zu Beginn war die Stimmung im Bus voller Vorfreude, da viele Schülerinnen und Schüler gespannt auf die historischen und politischen Eindrücke waren, die sie in Berlin erwarten würden, und zugleich froh waren, endlich wieder gemeinsam mit der ganzen Klasse spannende Erlebnisse erfahren zu können.

Nach einer knapp dreistündigen Fahrt erreichten wir die Jugendherberge Berlin – Am Wannsee. Dort bezogen wir zunächst die Vierbettzimmer und machten uns anschließend für das Abendessen fertig. Die Unterkunft, inmitten eines ruhigen Areals, war ideal für unsere Gruppe. Nach dem gemeinsamen Abendessen hielt Herr Dr. Grobmann eine kurze Ansprache, in der er den Ablauf der nächsten Tage erklärte und auf die besonderen Programmpunkte hinwies. Viele Schülerinnen und Schüler ließen danach den Tag ausklingen, indem sie die Freizeitmöglichkeiten in der Jugendherberge nutzten, sich entspannten oder in der Lobby austauschten.

Der Mittwoch begann mit einem ersten Highlight: dem Besuch des Brandenburger Tors, einem der bekanntesten Wahrzeichen Berlins. Hier sammelten wir uns, um ein Gruppenfoto zu machen.

Nach dem Besuch hatten alle Gruppen eine längere Pause, die von den Schülerinnen und Schülern individuell genutzt wurde. Die Gruppe, die den Bundesrat besuchte, hatte bis 12:30 Uhr Zeit, während die Gruppen SPD und FDP bis 14:00 Uhr Pause hatten. In Kleingruppen erkundeten viele die Umgebung, besichtigten Sehenswürdigkeiten, gingen essen oder entspannten sich – eine Gelegenheit, die von den Schülerinnen und Schülern besonders geschätzt wurde.

Anschließend startete das Programm: Die Bundesrat-Gruppe wurde durch ein Rollenspiel im Bundesrats-Gebäude in die Funktion des Bundesrates eingeführt. Dabei debattierten sie einen kontroversen Antrag zur Bundestagswahlberechtigung ab 16 Jahren. Diese praxisnahe Methode gab ihnen die Möglichkeit, sich selbst in die politische Rolle zu versetzen und die Bedeutung der politischen Funktion des Bundesrates zu erleben.

Die anderen Gruppen besuchten das Paul-Löbe-Haus, wo sie mit Herrn Dr. Matthias Miersch von der SPD und Herrn Knut Gerschau von der FDP ins Gespräch kamen. Beide Dialoge gaben den Schülerinnen und Schülern wertvolle Einblicke in die Arbeit der Bundestagsabgeordneten und in die Strukturen der politischen Parteien, indem sie die Möglichkeit hatten, ihre eigenen Fragen zu stellen. Am Abend rundete der Besuch der Reichstagskuppel den Tag ab. Die Schülerinnen und Schüler der Gruppen FDP und SPD konnten von dort aus einen spektakulären Blick auf die Stadt und ihre historischen Wahrzeichen genießen.

Am Donnerstag ging es weiter zu einer der eindrucksvollsten Stationen der Reise: Dem ehemaligen Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen. Nach einem einleitenden Film, der die Geschichte der Stasi und ihre Methoden erklärte, wurden wir von unseren Guides durch die Räumlichkeiten geführt. Die Guides erklärten auf anschauliche und interessante Weise die Geschichte und die Bedingungen der politischen Verfolgung in der DDR. Mit viel Detailreichtum vermittelten sie eindrucksvoll, wie die politische Unterdrückung und Überwachung in der ehemaligen DDR funktionierten und erzählten von den erschütternden Haftbedingungen der Gefangenen.

Mehr Informationen -> https://www.stiftung-hsh.de/

Der Nachmittag war der Freizeit gewidmet, die die Schülerinnen und Schüler nutzten, um Berlin zu erkunden oder sich in kleineren Gruppen zu treffen. Einige machten Sightseeing-Touren, andere schlenderten durch die Berliner Einkaufsstraßen. Der Abend in der Jugendherberge war geprägt von verschiedenen Freizeitaktivitäten wie Billard oder Tischtennis, bei denen sich Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen austauschten und die Gemeinschaft genossen.

Der Freitag – und damit auch der letzte Tag unserer Berlin-Studienfahrt – begann mit dem Besuch des Tränenpalasts, einer symbolischen Gedenkstätte für die Zeit der deutschen Teilung. Jede Gruppe wurde von einem Guide begleitet, der die Geschichte sehr gut und detailliert erklärte und anhand von Beispielen die Auswirkungen der Mauer und der Trennung der Stadt veranschaulichte. Für viele Schülerinnen und Schüler war es ein bewegendes Erlebnis, die Geschichten von Menschen zu hören, die durch die Mauer getrennt waren und versuchten, in den Westen zu fliehen.

Am Nachmittag besuchte dann nur die Bundesrat-Gruppe den Bundestag, da diese die Gelegenheit, das Parlament zu besichtigen, zuvor noch nicht wahrnehmen konnte. Dort erhielten die Schülerinnen und Schüler eine erhellende Einführung in die Architektur und die politische Arbeit des Bundestages. Zudem lernten sie mehr über die Bedeutung des Parlaments und die Funktionsweise der deutschen Demokratie.

Währenddessen hatten die anderen Gruppen bis 16:00 Uhr Freizeit in Berlin. Diese Zeit nutzten viele, um noch einmal die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden, sei es bei einem Spaziergang durch das historische Zentrum oder beim Besuch weiterer interessanter Orte. Einige kauften auch Verpflegung für die Rückfahrt, während andere die Gelegenheit nutzten, in Geschäften zu shoppen oder Museen zu besuchen. Nach einem ereignisreichen Tag und vielen neuen Eindrücken machten wir uns auf den Rückweg. Um 16:40 Uhr traten wir dann die Heimreise nach Lehrte an.

Insgesamt war die Bildungsfahrt nach Berlin eine tolle Studienreise und eine sehr bereichernde Erfahrung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie ermöglichte einen tiefen Einblick in die politische und historische Geschichte Berlins und Deutschland und regte die Schülerinnen und Schüler zu einer Auseinandersetzung mit politischen Themen an.

Besonders möchten wir Herrn Dr. Grobmann und allen anderen Lehrkräften (Frau Bohlen, Frau Hasenjäger, Herr Fasterding, Herr Kiermeier, Herr Meuer, Herr Nolte und Herr Vahl) danken, die diese Fahrt hervorragend organisiert und begleitet haben. Ihr Engagement und ihre Unterstützung haben diese Reise zu einem tollen Erlebnis gemacht. Dankeschön.
(Autoren: Yannick Hampel und Pascal J. Misiulewicz)

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche mit der alten Turmruine und dem modernen Kirchturm