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Abiturgottesdienst im Regen und doch auf Stein gebaut

Der Abiturgottesdienst am 01. Juli 2021 war ein Outdoor-Gottesdienst. Vor der Markuskirche versammelten sich Freunde und Familie der Abiturient*innen. Das Wetter … passte zum Thema.

 

Es ist 17:40 Uhr – Regen. Noch wägen die Organisatorinnen ab: Sollen sie den Gottesdienst wegen des Wetters in die Kirche nach drinnen verschieben? Die Stühle auf dem grauen Vorplatz der Kirche füllen sich und es wird klar: Bei der größer werdenden Besucherzahl könnte das Hygienekonzept nicht eingehalten werden. Also: Outdoor-Gottesdienst, wie angedacht.

Dank Gastfreundschaft der Markus-Gemeinde und vielen eifrigen Händen sind Zelte schnell auseinander- und Zettel schnell zusammengefaltet. Das Abimotto „Abi Looking For Freedom“ und eine Taube mit Olivenzweig schmücken die Liedblätter.

Die Big-Band, die es unter einem der beiden Pavillons platziert war, liefert den musikalischen Auftakt.

Natascha Blaue begrüßt Familien und anwesende Lehrer*innen. Dabei erinnert sie an den weit zurückliegenden Einschulungsgottesdienst. Mit dem vor etwa neun Jahren die Zeit am Gymnasium begann. Sie hofft, dass auch dieser Gottesdienst noch lange in Erinnerung bleibt.

Bei den Liedern „Hier ist mein Herz“ und „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ begleitet Abiturientin Rieke Könecke die singende Gemeinde mit dem E-Piano.

Die dialogische Predigt beginnt nachdenklich: Johanna Lucks erzählt, wie schwierig die Zeit des Abiturs war. Doch das sei kein Grund, sich allein zu fühlen: „Gott ist da. Eine feste Basis.“ Sie erzählt vom Gleichnis Jesu, das besagt, „dass jeder, der sein Haus auf Gott baut, sein Haus auf Felsen stellt.“ Jonas Prüß fragt „Hat unsere Gesellschaft ihr Haus nicht eher auf Sand gebaut?“ und erzählt das Gleichnis vom Feigenbaum ohne Früchte: Die Weinbergbesitzerin möchte einen Baum, der keine Früchte trägt, umhauen; doch auf einen Rat hin wartet sie noch, ob der Baum nicht doch Früchte trägt.

Starke Botschaften bilden den Kern der Predigt: Wer sein Vertrauen auf Gott setzt, kann Kraft schöpfen. „Gott sorgt für dich. Das ist kein blöder Spruch, sondern sein Versprechen“. Doch es wird auch außergewöhnlich politisch: „Die Bibel erzählt keine Geschichte des Stillstands und Konservatismus.“ Die Predigt der beiden endet mit den Worten „Gott schenkt dir Freiheit. Er ist eine Basis, bei der du aufladen kannst, bevor du die Welt veränderst.“

Bei den bekannten von der Big-Band begleiteten Liedern „Vertraut den neuen Wegen“ und „Möge die Straße“ beweist die Gemeinde besondere Sicherheit im Mitsingen.

Für die Fürbitten hatten Schülerinnen Gebetsanliegen aus dem gesamten Jahrgang gesammelt. So wurde für das Fortbestehen bestehender Freundschaften und eine Zukunft mit Freiheiten gebetet. In den Fürbitten wurde auch für die Familien und Lehrer*innen, die in der Zeit der Pandemie Besonderes leisten, gebetet. „Wir bitten auch für diejenigen, die Verluste durch die Corona-Pandemie erlitten haben. Und für diejenigen, die unter Krieg, Not und Hunger leiden.“

Es wurden Kollekten gesammelt:

Ein Spendenzweck war der Verein für krebskranke Kinder Hannover. Dieser unterstützt betroffene Familien und die Kinderkrebsstation der MHH. Durch seine Arbeit verbessert der Verein die Heilungsschancen für an Krebs erkrankte Kinder: Etwa 80 von 100 erkrankten Kindern überleben die schwere Krankheit.

Weiterer Spendenzweck war die zivile Seenotrettung Sea-Watch. Die Initiative rettet im zentralen Mittelmeer flüchtende Menschen vor dem Ertrinken. Allein in diesem Jahr ertranken bereits über 800 Menschen im Mittelmeer, viele hätten gerettet werden können. „Sea-Watch“ bezeichnet die Situation im Mittelmeer als „andauernde, staatlich initiierte humanitäre Katastrophe“. Sea-Watch fordert ein solidarisches Europa und legale Fluchtwege.

 

Der Abiturgottesdienst endet instrumental-sommerlich: Die Big-Band spielt „Geh‘ aus mein Herz und suche Freud‘“. Inzwischen sind Himmel und Gemüter ein wenig erhellt.

Die Besucher und auch die Big Band haaben sich vor dem Regen geschützt.

 

Schüler aus den unteren Jahrgängen haben Andenken an den Gottesdienst gebastelt.

 

Der Altar.