Es wurde am Dienstagabend entdeckt, dass wir von der HAZ + gerade online mit einer Reihe von anderen Schulen in dem Zusammenhang erwähnt werden, dass bei uns Quarantäne-Maßnahmen des Gesundheitsamtes angeordnet wurden und deswegen „Klassen, Kohorten oder Jahrgänge zu Hause bleiben“.
Das ist definitiv eine Falschmeldung. Also kein Grund zur Aufregung!
Es bleibt bei Szenario A!
In der Printversion der HAZ vom Mittwoch wird das Gymnasium Lehrte nicht erwähnt.
Am Dienstagnachmittag schrieb Silke Brandes folgenden Brief an die Eltern:
Liebe Schülerinnen und liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
aus gegebenem Anlass möchte ich die folgende Information mit einer dringenden Bitte verbinden:
Wir haben in unserer Schule – das mag bei einer 7-Tage-Inzidenz für Lehrte von derzeit 196,2 nicht verwundern – inzwischen Schülerinnen und Schüler (glücklicherweise nur sehr wenige), die selbst positiv getestet wurden; die dahinter steckenden Infizierungen stammten bis heute noch aus den Herbstferien, so dass nur einzelne Schülerinnen und Schüler (Freunde der positiv Getesteten), die noch in den Ferien Kontakt zu den Betroffenen hatten, im Rahmen sogenannter K1-Maßnahmen von einer Quarantäne betroffen waren/sind. Darüber hinaus gab es einige Tests mit negativem Ergebnis; auch darüber sind wir als Schule – so wie vereinbart – wirklich gut informiert worden. Zwei Lehrkräfte sind von K1- Quarantäne-Maßnahmen betroffen (einmal über eine Infizierung aus dem privaten Umfeld heraus; einmal über ein längeres Elterngespräch).
Heute ist ein weiterer „Fall“ hinzugekommen, dass eine gesamte Familie positiv getestet wurde. Ich bin umgehend vom Vater über den Sachverhalt informiert worden, was in der Situation absolut perfekt ist, weil es hätte sein können, dass weitere Maßnahmen hätten ergriffen werden müssen. Deswegen habe ich im Telefonat mit dem Vater des Schülers unserer Schule auch alle wichtigen Eckdaten abgeklärt (wer in der Familie hatte wann die ersten Symptome; welche Symptome sind aufgetreten; wann war der Abstrich/Test; wann kam das Ergebnis). Diese benötigt man, um mit dem Gesundheitsamt der Region Hannover – erfreulich ist, dass ich als Schulleiterin unserer Schule seit unserem ersten Corona-Fall eine direkte Betreuerin im Gesundheitsamt habe, mit der die Kommunikation und Beratung perfekt funktioniert – zu beraten, ob und wenn ja, welche weiteren Maßnahmen zu ergreifen sind. In dem konkreten heutigen Fall ist die Entwicklung des Infektionsgeschehens so, dass (zumindest nach der geltenden Theorie…und diese wird angewandt) der betroffene Schüler an seinem letzten Schulbesuchstag (Freitag, 30.10.2020) noch nicht infektiös war, so dass es nicht erforderlich ist, die gesamte Klasse und die in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte in Quarantäne zu schicken.
Dieses habe ich erfreulicherweise gleich nach der Information durch den Vater der Familie mit dem Gesundheitsamt klären können. Entscheidend also: Es gab und gibt an dieser Stelle keinen dringenden Handlungsbedarf.
So weit, so gut!
Nun aber zu meiner dringenden Bitte:
Wahrscheinlich nur aus vorauseilender Fürsorge und gut gemeint wurde dieser „Fall“ sehr schnell im Klassenchat gepostet. In der Folge sind etliche Anrufe von verständlicherweise aufgeregten bzw. besorgten Eltern ins Sekretariat der Unterstufe erfolgt, die aber gar nicht angemessen beantwortet werden konnten, weil dort zu dem Zeitpunkt schlichtweg nicht meine Informationen und Absprachen mit dem Gesundheitsamt vorliegen konnten und auch nicht mussten, weil ich davon ausgegangen bin, dass ausschließlich ich als Schulleiterin informiert worden bin, um dann ggf. weiter zu handeln.
Die Aufregung, die sich entwickelt hat, muss zukünftig bitte vermieden werden, weil sie unsere/meine (hoffentlich besonnene) Leistungsfähigkeit und meine Ruhe, die ich benötige, um in den derzeitigen besonderen Situationen die richtigen Schritte einzuleiten, deutlich tangiert und mich Zeit kostet, die ich insbesondere in akuten Situationen für die ersten Abklärungen benötige.
Ihr und Sie können sich weiterhin darauf verlassen, dass ich euch und Sie verlässlich und so schnell wie möglich informiere, wenn es eine Situation gibt, von der ihr bzw. Sie betroffen seid/sind. Dabei werde ich entsprechend einer sachorientierten Priorisierung Schritt für Schritt vorgehen (dazu gehört natürlich auch der Aspekt der „Dringlichkeit“) und Informationen erst weitergeben, wenn ich sicher bin, dass sie zutreffen und Bestand haben. Mit diesem Vorgehen bin ich selbst bislang ganz „gut“ gefahren und ich glaube/hoffe, die Schule auch…das Sprichwort scheint zu stimmen: In der Ruhe liegt die Kraft.
Ich möchte also, für die Zukunft alle bitten, positive Testergebnisse nicht eigenständig schnell und voreilig in Klassenchats zu veröffentlichen…das ist – wie gesagt – vermutlich gut gemeint, hilft aber an der Stelle leider nicht.
Eines zum Abschluss noch zum möglicherweise erforderlichen Wechsel ins Szenario B (auch durch den „neuen Fall“ ist dieses – wie oben beschrieben – nicht erforderlich):
Wir haben im Hintergrund bereits alle Vorkehrungen getroffen, um ggf. schnell von einem Tag zum anderen wechseln zu können. Dazu gehört unter anderem die Einteilung der gesamten Schule in A- und B- Lerngruppen, wie das die meisten schon aus der Zeit von vor den Sommerferien kennen. Die Sachzwänge, die bei der Einteilung zu berücksichtigen sind (z.B. Geschwister, klassenübergreifende Kurse), sind so stark, dass wir keine besonderen Zusammensetzungswünsche berücksichtigen können (Sympathie/Antipathie; Freunde; Fahrgemeinschaften); in Einzelfällen mag das (zufällig) klappen, aber wir können (leider) wirklich keine Wünsche entgegennehmen. Dafür bitten wir um euer und Ihr Verständnis.
Ich wünsche uns allen, dass wir weiterhin unbeschadet durch die vor uns liegenden Wochen kommen, dass wir gerade in diesen Zeiten fröhlich miteinander sind und uns zugewandt und ausgesprochen wohlwollend begegnen, und ich freue mich sehr, dass die SV gerade jetzt am liebgewonnenen Ritual der Nikoläuse festhält. Vielen, vielen Dank für euer Engagement und erneut für die lieben Rückmeldungen aus der Elternschaft, die mich bzw. uns als Schule weiterhin erreichen.
Liebe Grüße
Silke Brandes
(Schulleiterin)