Am Samstag, den 11. Januar startete der Skikurs zusammen mit den Sport-Leistungskursen den einwöchigen Ski-Alpin-Kompaktkurs. Die Lehrkräfte Herr Gruber, Frau Ameling, Herr Ziegler, Frau Barges, Frau Rölz und der ehemalige Lehrer des Gymnasiums Herr Eggers begleiteten die knapp 50 SchülerInnen. Ziel war, wie schon seit einigen Jahren Mittelberg bzw. das Kleinwalsertal, eine österreichische Exklave.
Nach zehnstündigem Ritt durch Deutschland – selbstverständlich mit Pausen und Fahrerwechsel- schlängelte sich der Bus durch die engen Straßen des 5000-Seelenortes. Ein warmer Anblick bot sich uns: Die Lichter der Nacht und ein „Dorf wie aus dem Bilderbuch“. Eine wohlige Vorfreude breitete sich aus. Aus dem Bus ausgestiegen erfrischte uns Schnee – zum ersten Mal in diesem jungen Jahr. Dann schleppten wir Skier und Koffer zur Schneeraupe und kehrten in die Unterkunft und verbrachten unsere erste Nacht in den beiden Häusern. Am Sonntag war der erste Skitag, den wir am Haushang verbrachten. Während die Erfahrenen losdüsten, begaben sich die Anfänger an eine flache Stelle um mit dem Einfachsten zu beginnen. Wie komme ich in die Skier? Wie lenke ich? Und das Wichtigste: Wie bremse ich? In den ersten Tagen fuhren die Anfänger im „Schneepflug“ der das langsame, einfache Fahren ermöglicht aber die Beine anstrengt.
Leider gab es gleich am ersten Tag zwei Verletzte, die ins Krankenhaus mussten – ein Handgelenkbruch und eine Gehirnerschütterung mit Schulterverletzung.
Wegen der bei der Unterkunft vereisten Piste – es gab keinen Neuschnee- fuhren wir in den darauffolgenden Tagen mit Linienbussen in ein nahegelegenes anderes Skigebiet. In der Mittagspause kehrten wir häufig in den typischen Skihütten ein oder aßen unser am Morgen zusammengestelltes Lunchpaket. Nach der etwa einstündigen Pause ging es wieder ab auf die Piste.
Wieder angekommen fuhren einige, die nicht genug bekommen konnten am Haushang noch ein paar Runden. Die körperliche Anstrengung des Tages wurde am einen oder anderen Tag mit einer spontanen Schneeballschlacht abgeschlossen. Von morgens bis abends leierte „Musik“ aus den mitgebrachten Bluetooth-Boxen, sehr nervtötend.
Uno, Werwolf, Bierpong und Durak gestalteten die Abende.
Einige, die Grenzen austesteten sorgten für Stress. U.a. auch mit dem
Hüttenwirt – schade, denn seit Jahren herrschte ein vertrauensvolles Verhältnis.
Glücklicherweise gab es einige, die sich dann doch einsichtig zeigten.
Ab der Nachtruhe um 23 Uhr hieß es Kräfte sammeln für den nächsten aktiven Tag.
In den sternenklaren Nächten wurden viele Blicke in den Himmel geworfen.
Nach einigen Tagen Übung durften auch die inzwischen nicht mehr blutigen Anfänger „die Ski so richtig laufen lassen“, wie Herr Ziegler zu sagen pflegte. Auch den Anfängern bereitete das Fahren immer mehr Spaß. Hinfallen war alltäglich. Doch im Laufe der Tage gab es weitere Verletzungen: Eine heftige Schulterprellungen, ein Bänderriss, Schürfwunden, Krämpfe, Muskelkater und blaue Flecken. Zwei Verletzte mussten leider vorzeitig abreisen.
Die Zeit verging wie im Flug. Am vorletzten und letzten Tag des Skifahrens wurden alle Gruppen geprüft – schließlich war der praktische Kurs ausschlaggebend für die Note, die wir auf der Rückreise erfuhren. Die Anfänger fuhren einen Trichter mit enger werdenden und wieder größer werdenden Kurven, die Fortgeschrittenen dachten sich gruppenweise eine (synchrone) Choreografie aus. Am letzten Tag fuhren alle eine unbekannte abgesteckte Slalomstrecke auf Zeit – ohne die gelernte Technik zu vernachlässigen. Zum Schluss der Woche lobte Frau Ameling: Es wurden große Fortschritte gemacht, das sei nicht bei jeder Gruppe so.
Ein letztes Mal genossen wir das – auch für die zwei Vegetarier leckere 😉 – Essen in der Wildentalhütte. Danke für die Bewirtung.
Als wir zur Abreise unser Gepäck in die Pistenraupe luden, mit der einige sogar den Berg herunter kutschiert wurden, hüllten dicke Flocken das Tal in winterliches Weiß. Mit diesen Eindrücken reisten wir zurück. Herr Gruber gab uns mit auf den Weg, wir sollten uns an die schönen Momente der Tage in Österreich erinnern.
Wieder in Lehrte angekommen erwarteten uns eifrige Eltern, die uns mit ins Wochenende nahmen. Ein großer Dank gilt den Lehrkräften, die die Fahrt (teilweise schon seit etlichen Jahren) zuverlässig begleiteten und in den Tagen für uns da waren.
(Bericht: Jonas Prüß / Fotos: Christoph Gruber, Jonas Prüß)