Die Chemiekurse des 11. Jahrgangs besuchten am 22. und 24. Oktober das Erdölmuseum in Wietze. Die erste Hälfte fuhr am Montag unter der Aufsicht von Frau Bosse und Herrn Gruber und die zweite zusammen mit Frau Bohlen und Herrn Rosbach, sowie dem Chemie-Leistungskurs von Herrn Halupczok. Wegen des regnerischen Herbstwetters hielt sich die Freude der Schüler beim Aufbruch in Lehrte noch in Grenzen, doch bereits bei der Ankunft in Wietze nach der einstündigen Busfahrt klarte die Stimmung zusammen mit dem Wetter auf.
Abermals geteilt war für die Schüler eine Führung durch das Museum, sowie das Außengelände geplant und anschließend ein anschaulicher Vortrag über die eigentliche Entstehung von Erdöl samt experimenteller Versuche zur Verdeutlichung.
In der Führung wurde versucht, den Schülern die Vielseitigkeit von Erdöl nahe zu bringen, sowie die Notwendigkeit für die Gesellschaft. Keiner der Schüler hätte vorher erahnt, dass beispielsweise für die Produktion eines Kleinwagens bereits 208 Liter Rohöl verbraucht wird (vermutlich berechnet nur für die Produktion der Kunststoffe, denn für die Produktions-Energie wird bedeutend mehr benötigt! – Redaktionelle Anmerkung) oder auch, dass der jährliche Verbrauch pro Person von früheren 20 Litern (1920) auf 1400 Liter (2010) angestiegen ist.
Die Schüler sollten verstehen, dass es sich bei den Produkten die Erdölbestandteile beinhalten um keine Selbstverständlichkeit handelt. Ohne Öl gäbe es die meisten Kosmetikprodukte nicht, viele Arzneien wären ohne Öl unvorstellbar und selbst ein Großteil der Kleidung gäbe es ohne das Öl nicht. Immer wieder wurden die Schüler darauf hingewiesen, dass es sich bei Erdöl um eine begrenzte Ressource handle, die irgendwann verbraucht sein werde.
Das Außengelände gewährte einen Einblick in die Arbeitsbedingungen der ursprünglichen Erdölförderung. Die Schüler waren geschockt von dem Fakt, dass allein aus der durchtränkten Kleidung der Arbeiter, die „unter Tage“ arbeiteten, pro Monat 4,5 Tonnen Öl gewonnen wurde, wobei dies nur eines der Beispiele für die damaligen Verhältnisse war.
In der Vortrag nach der Führung wurde versucht, den Schülern die Entstehung des Erdöls zu veranschaulichen. Viele hatten vor dem Besuch das Verständnis, Erdöl würde wie in einer Art Höhle unter der Erde liegen und müsse einfach nur abgepumpt werden. Doch in Wirklichkeit ist der Großteil des Öls fest in den Sedimentschichten gebunden und muss aufwendig gelöst werden. Ferner wurden die Schüler über die Verarbeitung des Öls zu den für die Gesellschaft wichtigen Stoffen informiert. Beispielsweise die Verarbeitung zu Benzin oder Heizöl.
Erschöpft aber mit einem weitaus größeren Verständnis für das Produkt Erdöl kehrten die Schüler schlussendlich wieder zur Schule zurück. (Kilian Meyer)