Eine Mitarbeiterin vom niedersächsischen Verfassungsschutz konnte für den 04.04.2018 gewonnen werden, um der Klasse 9b und dem Leistungskurs Politik Klasse 11 jeweils für 90 Minuten das Thema: „Gefahren durch den Rechtsextremismus“ näher zu bringen. Die Referentin schaffte es durch ihre freundliche und offene Art in den ersten Stunden nach den langen Osterferien, die noch recht müde wirkenden Neuntklässler über die Sicherheitsarchitektur der Bundesrepublik Deutschland, die Informationsbeschaffung des Verfassungsschutzes und deren Beobachtungsfelder in Kenntnis zu setzen.
Dieser theoretische Unterbau war notwendig um die folgenden Begrifflichkeiten, wie Antisemitismus, Sozialdarwinismus und Nationalismus richtig einzuordnen und erläutert zu bekommen. Unterstützt von kurzen Filmsequenzen, in denen den Jugendlichen unter anderem vor Augen geführt wurde, dass es den Begriff „Rasse“ durch eine Jahrtausende lange Vermischung der DNA gar nicht in Reinform geben kann. Gekonnt setzte Jasmin Patjens Aussagen der rechten Szene in Widerspruch und entlarvte damit vor den Augen der Schüler/innen so manches vorhandene Gedankengut der Extremisten. Propagandavideos der „Neuen Rechten“ wurden im Anschluss gemeinsam analysiert. Hier wurde versucht, die theoretischen Begrifflichkeiten anzuwenden, um so die Ideologie zu durchleuchten.
Zum Abschluss wurden zwei Musikstücke der rechten Szene miteinander verglichen und bei den Schülern blieb haften, dass vor allem modern gestaltete Videos in Kombination mit Deutsch-Rap und modernen Beats eine große Wirkung auf Jugendliche haben könnten. Hier lauert laut Jasmin Patjens auch die enorme Gefahr. Gerade die Altersgruppe von 13- 16 Jahren sei besonders empfänglich für derartige unterschwellige, wenig plakativen und doch ganz gut gemachten Videos mit deren brauner Botschaft. Die Referentin des niedersächsischen Verfassungsschutzes wies nochmals eindrücklich darauf hin vorsichtig zu sein, um eben nicht den durch moderne Medien und moderne Erscheinung gewandelten Rechtsextremismus zu verfallen.
Im Unterschied zur ersten Veranstaltung, konnte der Leistungskurs Politik der Q1 mit vertieftem Fachwissen und gezielteren Nachfragen glänzen. Politiklehrer André Bien, der beide Klassen unterrichtet, wies auf den unterschiedlichen Leistungsstand und die zwei Jahre Altersunterschied hin. Inhaltlich waren beide Vorträge aber identisch. (André Bien)