Die Ausstellung im Foyer zeigt Plastiken aus Draht und anderen Materialien, angefertigt von Schülerinnen und Schülern des Kunst-Leistungskurses des zweiten Semesters. Das Semesterthema lautet: Der bewegte Mensch in der Kleinplastik. Die Aufgabe: Gestaltung zweier figurativer Kleinplastiken unter dem Titel „In luftiger Höhe“.
Figurative Kleinplastiken? Was soll das denn sein? Eine „Plastik“ ist zunächst einmal ein dreidimensionales Kunstwerk, das aus einem oder aus mehreren Materialien geformt und aufgebaut wird – übrigens im Gegensatz zur „Skulptur“, bei der das Material abgetragen oder abgeschlagen wird; im alltäglichen Sprachgebrauch werden beide Begriffe heute jedoch meist synonym verwendet. Die Aufgabe des Kunst-Kurses bestand jedenfalls darin, naturähnlich proportionierte, dreidimensionale Darstellungen von Menschen zu gestalten. Es galt, zwei deutlich unterlebensgroße Figuren zu entwickeln, die in enger Beziehung zueinander stehen und die zugleich eine sportlich-dynamische Körperhaltung einnehmen.
Unser Material: Draht und ein weiterer, frei wählbarer Werkstoff.
Erster Ansatz: Skizzen. Drei an der Zahl, alle mit unterschiedlicher Motivik und mit Bezug zu einem möglichen Aufstellungsort im Schulgebäude.
Anschließend: Die erste Annäherung an das Material Draht. Das Problem: Draht klingt zwar spannend, ist aber in der Realität vor allem eines: widerspenstig! Die ersten Ansätze waren alles andere als proportional richtig. Stark abstrahierte „Gebilde“ entstanden. Die anfänglichen Schwierigkeiten zogen eine sehr intensive gestalterische Auseinandersetzung nach sich. Zusatzstunden am Nachmittag und Heimarbeit waren unvermeidbar. Zudem erwies sich das Färben der fertigen Drahtfiguren mit Sprühfarbe als nicht gerade unkompliziert, da die Figuren stellenweise abgeklebt und in manchen Fällen noch einmal aus ihrer bereits fertigen Haltung gelöst werden mussten.
Das Ergebnis: Etwa zwei Dutzend gestalterisch ansprechende Lösungen mit unterschiedlichster Motivik. Von Seil- und Tuchakrobaten über Fallschirmspringer, Pooledancer, Quidditchspieler, Basketballer, Trapezkünstler bis hin zu Superhelden ist alles dabei. Die verschiedenen Werkstoffe, unter anderem Stoff, Holz, Pappmaché, Geschenkband oder Eisen, wurden hierbei zielführend und die Gesamtgestaltung aufwertend eingesetzt. (Sonja Mölle und Alina Sobczak, April 2017)