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Schülerfirma in Berlin bei Dr. Matthias Miersch

Berlin, eine Hauptstadt mit 30 Millionen Besuchern im Jahr, wurde am Freitag, den 13. 05. 2016, von der Schülerfirma mit ihrem Leiter Herrn Dr. Grobmann und der Schulleiterin Frau Brandes besucht. Dabei steht der Besuch in Zusammenhang mit dem Projekt „Von Lima nach Paris“, bei welchem die Schülerfirma teilnahm; hierfür wurden die Schüler von dem SPD- Abgeordneten Herrn Dr. Matthias Miersch eingeladen.

Die Abfahrt begann 07:30 Uhr an dem Sek-1-Gebäude und nach der Ankunft in Berlin gestärkten die Schüler als erstes ihre Kräfte durch eine Mahlzeit im Paul-Löbe-Haus mit einer sehr schönen Aussicht auf die Spree und das Marie-Elisabeth-Lüde-Haus.

Anstelle des Besuchs der NABU, der kurzfristig ausfiel, bekamen sie eine sehr informative Führung im Regierungsviertel. Angefangen hat diese beim Paul-Löbe-Haus, welches nach dem ersten Alterspräsidenten und Reichspräsidenten des deutschen Bundestages Paul Löbe benannt wurde. Auch wurden ihnen die architektonischen Bedeutungen erläutert, wie zum Beispiel im Pau-Löbe-Haus, in welchem die Ausschüsse in acht zylinderartigen Strukturen tagen, deren Bedeutung es ist, die Kraft eines gesamten (Auto)Motors in den unterschiedlichen Zylindern darzustellen.

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Gegenüber dem Ausgang des Paul-Löbe-Haus steht das Bundeskanzleramt. Dieses soll die Macht des Parlaments mit der der Regierung gegenüberstellen und gleichstellen. Außerdem gingen sie am „Band des Bundes“ eine gedachte Linie zu bestimmten Gebäuden, wie dem Paul-Löbe-Haus und dem Marie-Elisabeth-Lüde-Haus entlang. Dieses Band soll die einst getrennten Staaten verbinden, da das Paul-Löbe-Haus auf der Westseite und das Marie-Elisabeth-Lüde-Haus bis 1989 auf der Ostseite stand, als die Mauer fiel,.

Anschließend gingen sie über den Platz des Reichstages, welcher damals leer war, weil die Nationalsozialisten mit ihrem Plan „Germania“ eine große Halle nördlich des Gebäudes bauen wollten, die so groß sein sollte wie drei Niedersachsenstadien und höher als die Kuppel des Berliner Fernsehturms.

Ebenso haben sie das Fenster des Reichstagsgebäudes gesehen, aus dem einst Philipp Scheidemann am 9. November 1918 die Republik ausgerufen hatte. Es gab für den Reichstag auch einen Architekturwettbewerb, bei dem Paul Wallot gewann. Er wollte die Inschrift „Dem deutschem Volke“ anbringen, jedoch war der Kaiser Wilhelm dagegen. Die Erfolge des 1. Weltkriegs blieben aus und das Parlament hatte das Budge-Recht, so dass das Geld für den Kaiser knapp wurde. Nur durch ein Einverständnis mit der Inschrift sollten die Kredite freigegeben werden. Die Inschrift wurde von Kaiser Wilhelm bewilligt; diese wurde aus erbeuteten Kanonen des Napoleonischen Krieg (Befreiungskrieg) gegossen. Zu einer der wichtigsten Ereignisse in unserer Geschichte gehört der Reichstagsbrand, bei dem die Täter unklar geblieben sind. Jedoch wird durch den Fund eines unterirdischen Tunnels zwischen dem Reichstag und dem Reichstagspräsidentenparlais, in dem der Repräsentations- Arbeits- und Wohnsitz des jeweiligen Reichspräsidenten war, angenommen, dass die Nationalsozialisten ihn angezündet haben sollen.

Das nächste Gebäude, bei dem sie wieder sehr Informatives erfahren konnten, war das Brandenburger Tor, das zu der Zeit der deutschen Teilung auf der Ostseite stand. Jedoch war dieses auch von den Bewohnern der Ostseite nicht zugänglich und wurde als verbotene Zone abgesperrt. Einst führten Straßen durch das Brandenburger Tor, als dieses aber anfing zu bröckeln, wurden die Straßen verlegt und es ist heute mit einem riesigen Platz verbunden. Natürlich kamen sie durch die Führung am Brandenburger Tor auch am Platz des 18. März vorbei, auf dem eine Revolution stattfand und für die Pressefreiheit, die die Demokratie gewährt, demonstriert wurde.

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Nach der lehrreichen Führung ging die Mitglieder der Schülerfirma in den Reichstag zum Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten und Sprecher der `Linken` der SPD Herrn Dr. Matthias Miersch. Er stellte der Schülerfirma das Leben eines Abgeordneten dar, exemplarisch also einer von 631 Personen. Er erläuterte ihnen auch die Schwierigkeit abzuwägen, wie man sich als Abgeordneter entscheiden soll, also: Soll man bei politischen Fragen durch den Fraktionszwang seiner Fraktion zustimmen oder nach seinem Gewissen urteilen?

Nach dieser Einleitung stellten einige Angehörige der Schülerfirma Fragen an den Politiker, wie seine Meinungen zu jeweiligen Themen wären, wie TTIP, welches auf Europaebene plädiert wird, Glyphosat, Ukraine-Konflikt, das Tragen von Kopftüchern in der Schule als Lehrer und dem Grundproblem der Kernkraftwerke: Das Verursacherprinzip bei der Atommüllentsorgung.

Nach dem Gespräch mit Herrn Dr. Matthias Miersch und dem gemeinsamen Fotos, bekam die Schülerfirma noch eine Besichtigung im deutschen Bundestag. Bei dieser wurden die architektonische Funktion und das Handeln im Parlament erläutert.

Wer noch nicht im Bundestag war: Der Bundestag wurde innen mit sehr viel Glas gebaut, damit Licht für eine helle Atmosphäre sorgt. Auch hat das Hereinragen der Besuchertribünen eine Bedeutung, und zwar soll es die öffentliche Nähe vom Parlament zum Volk darstellen. Der Adler, auch „ Fette Henne“ genannt, besitzt eine Fläche von 58 m2 und ist neben dem Löwen eines der Tiere, die keine natürlichen Feinde haben. So symbolisiert er Stärke und Kraft. Außerdem ist das deutsche Parlament in Berlin das weltweit meist besuchte Parlament mit 2,3 Millionen Besuchern.

Nach dieser Sitzung hatte die Schülerfirma Freizeit. Manche nutzten diese Zeit für einen Blick aus der Reichskuppel. Bei strahlendem Sonnenschein konnten sie die Weiten Berlins genießen. Die andere Hälfte hat sich in diesen Weiten von Berlin aufgehalten, indem sie sich ein sonniges Plätzchen in Cafés suchten, die „berühmten“ Selfies vor dem Brandenburger Tor machten, oder das Taschengeld für ein Souvenir reduzierten.

Nach der schnell vergangenen Zeit war es leider soweit, dass die Schüler ihren Heimweg antreten mussten. Auch wenn der erlebnisreiche Tag in der Hauptstadt vorbei war und viele sich wahrscheinlich noch weitere Tage in Berlin gewünscht hätten, zeigte sich trotzdem keine trübe Stimmung auf der Heimfahrt und alle kamen wieder pünktlich in Lehrte an.

(Laura Fischer)