Nach kurzer persönlicher Vorstellung über seinen bisherigen Karriereweg innerhalb der Bundeswehr, stellte der Jugendoffizier Martin Neumann den Jugendlichen einen Vergleich vor, der die beiden “failed states” Afghanistan und Somalia behandelt. Auf Einladung des Politiklehrers André Bien konnten sich die Lernenden am Morgen des 05. Novembers 2015 auf eine interessante Präsentation freuen.
Vergleichend ging er auf Machtstrukturen, Warlords und Sicherheitslagen ein. Dabei wurde den Schülern/innen deutlich, dass die aktuelle Aufgabe der Bundeswehr mit der Mission “resolute support” eine für ihn notwendige Aufgabe sei, um für das Land Afghanistan eine innere Ordnung, Wohlfahrt und Sicherheit zu gewährleisten. Einige Probleme bei der Ausbildung des afghanischen Militärs auf höherer Ebene in Form eines Mentoringprojektes, wurden dargelegt, um auf die Schwierigkeiten der Vereinten Nationen bei der Schaffung von Sicherheitsstrukturen hinzuweisen.
Auch das Problem des Drogenanbaus afghanischer Bauern, sowie riesiger Flüchtlingslager in Kenia mit 350.000 Flüchtlingen aus Somalia kamen zur Sprache. Anschauliche Bilder und persönliche Erfahrungen ergänzten die Themen.
Vertiefend verglichen wurde anhand von Karten die derzeitige Sicherheitslage in beiden failed states. Hier musste sich Hauptmann Neumann vielen Fragen der Jugendlichen stellen. “Warum können die Taliban so einfach Kunduz erobern?, “Was passiert, wenn die afrikanische Kampfmission in Somalia endet?” Diese wurden, soweit es ihm möglich war, beantwortet und so das Wissen der Schüler/innen vertieft.
Ein kurzer Exkurs zur Piraterie am Horn von Afrika konnte ebenso wie ein Ausflug in die afghanische Historie stattfinden. Durch diese Erweiterung der Thematik wurde deutlich, wie schwierig es sein wird, Frieden, Sicherheit und Stabilität in beiden Regionen zu gewährleisten.
Auch mit seiner eigenen Meinung hielt Hauptmann Neumann nicht hinterm Berg. Er selbst sieht Fortschritte mit der Ausbildung von afghanischen Sicherheitskräften und damit auch kleine Erfolge. Nur durch langfristigere Einsätze kann es nachhaltig möglich sein, Afghanistan zu befrieden. Für Somalia ist seine Zuversicht weitaus geringer, was eine positive Entwicklung für diese Region betrifft.
Zum Abschluss des Besuches konnten die Leistungskursschüler ihre Fragen loswerden. Hier wurde dann über die Notwendigkeit eines erneuten deutschen Kampfeinsatzes in Afghanistan diskutiert. Erfreulich war es festzustellen, dass sich die Jugendlichen trauten, ihre eigene Meinung zu sagen. (André Bien)
Besuch des Jugendoffiziers der Bundeswehr beim Leistungskurs Politik
Gymnasium Lehrte , 6. November 2015
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