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Wunderschöne Albträume wühlen auf

Mut zur Hässlichkeit und grandioses Gefühlskino: Oberstufenschüler des Gymnasiums Lehrte haben am Montag im Hirschfeld-Forum für einen bemerkenswerten Theaternachmittag gesorgt. Mit „Beautiful Nightmares“ des Kurses Darstellendes Spiel unter der Leitung von Rotraud Meier sowie „Romeo und Julia“, das die Gruppe von Ursula Lorenz zeigte, standen gleich zwei intensive Aufführungen auf dem Programm. Dicht bepackt mit Emotionen wie Wut, Trauer und Angst vor dem Versagen erzählte „Beautiful Nightmares“ von ganz eigenen Erfahrungen der Schüler. „Was geht uns an?“ – Dies war die Fragestellung, aus der Rotraud Meiers Schüler ihr Stück entwickelten. In Einzelepisoden spürten sie der Frage nach, was wirklich zählt im Leben. Da scheuten sich die jungen Schauspielerinnen nicht, auch einmal einen dicken Hintern oder eine extrem große Nase zur Schau zu stellen, um die Schönheitsideale der Gesellschaft zu hinterfragen. „Was ist normal? Ist hier jemand, der ganz normal ist?“, fragten die Akteure ins Publikum. Und am Ende zeigten sie, dass Glück eine höchst individuelle Erfahrung ist, in der Glücksmomente für jeden anders aussehen. Ganz anders, aber mit ebenso viel Herzblut wurde „Romeo und Julia“ frei nach William Shakespeare auf der Bühne lebendig. Hier gelang der Spagat zwischen Moderne und dem Sprachstil der Shakespeare-Zeit. Das Thema des Stückes bleibe immer aktuell und löse Emotionen aus, sagt Lorenz. Ein ergreifendes Schlussbild bildeten die Darsteller mit flac,kernden Kerzen in den Händen, als ihre Figuren den im Tode vereinten Liebenden ihre Ehre erwiesen. (Susanne Hanke, Anzeiger für Lehrte, 26.3.2014)
Artikelfoto: Stimmen, die einem zuflüstern, man sei ein Versager: Fenja Klose (von links), Mandy Hillebrecht, Jenny Thiemann, Rebecca Rosemeyer und Philip Rückschloss im Stück „Beautiful Nightmares“. (Hanke)