Die Jury der Bundeszentrale für politische Bildung war beeindruckt: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9D des Gymnasiums Lehrte haben sich mit ihrem Beitrag zum Schülerwettbewerb nicht nur viel Arbeit gemacht. Ihr Thema „Trinken bis zum Umfallen- Alkoholsucht bei Jugendlichen“ hat sie offensichtlich intensiv beschäftigt und zu großer Kreativität angespornt. Die Anstrengung wurde jetzt mit einem Preis belohnt: 150 Euro fließen in die Klassenkasse.
Ausgangspunkt war die Tatsache, dass heutzutage auf Zigarettenschachteln stets Hinweise zur Gefährlichkeit von Nikotin angebracht sind. Auf Flaschen mit Alkohol fehlt dies fast vollständig. Die Jugendlichen der Klasse 9D brachten nun ihre Gedanken ein und entwickelten eigene Flaschenetiketten, die die Gefährlichkeit von übermäßigem Alkoholkonsum bis hin zum Komatrinken thematisieren. Eine Idee war ein Aufkleber mit der Warnung: “Diese Flasche könnte deine nächste sein!” Im Hintergrund ist ein Infusionsbeutel in einer Entzugsklinik zu sehen.
Als inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema fand während der Projektphase ein Interview mit Angestellten aus der Entzugsklinik Wahrendorff und Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes in Lehrte statt, die auf die Folgen vermehrten Alkoholkonsums bei Jugendlichen hinwiesen.
Darüber hinaus wurden in einer schulinternen Umfrage unter 150 Schülern wichtige Erkenntnisse zu Tage gefördert, die die Dringlichkeit des Themas Alkoholmissbrauch bestätigen. In der Projektauswertung kam die 9d zu einem klaren Ergebnis: „…Wichtig ist auch, dass der Konsum von Alkohol nicht zur regelmäßigen Gewohnheit wird. Es soll lediglich ein Genussmittel sein. Verliert man die Kontrolle, solle man das Problem schnell in den Griff kriegen und, sich vor allem selbst eingestehen, dass man süchtig ist. So ist Einsicht der erste Schritt zur Besserung. Ansonsten kann der Konsum schwere Folgen haben!“
Die Konkurrenz, gegen die sich die Lehrter Gymnasiasten mit ihrem Beitrag durchsetzen konnten, war riesig. Fast 52.000 Jugendliche der 5.11. Jahrgangsstufen aus Deutschland und Österreich haben beim Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2012 mitgemacht. 2.599 im Team erarbeitete Projektergebnisse waren zu bewerten. Die Jury setzte sich aus Fachlehrkräften sowie Mitarbeitern einiger Kultusministerien zusammen.
Politiklehrer André Bien hat seine Schüler auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht. „Alle haben toll mitgearbeitet. Vielfältige Aufgaben mussten von der Idee bis zur Realisierung gemeistert werden. Da ist Teamgeist gefragt”, lobt er die 9d.
Der angesehene Schülerwettbewerb, der unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck steht, möchte wichtige Themen in die Schulen hinein tragen, methodische Anstöße geben und so die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer unterstützen.