Pädagogen wollen mit Cybermentor-Projekt Interesse von Mädchen an männertypischen Berufen steigern – So weckt man bei Mädchen Interesse für naturwissenschaftliche Berufe: Schülerinnen des Gymnasiums haben das Cybermentor-Projekt kennengelernt – und viele wollten sich gleich danach anmelden. Konzentriert und gespannt lauschten die Schülerinnen der sechsten und siebten Klassen des Gymnasiums Lehrte gestern morgen den Worten von Maria Schmalzbauer. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin von der Universität Regensburg informierte im Kurt-Hirschfeld-Forum über das Cybermentor-Projekt, das Mädchen für den sogenannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern soll. Zum Ende des Vortrags stürmten die begeisterten Gymnasiastinnen nach vorn, um sogleich Informationsbroschüren und Anmeldeformulare zu ergattern. Auch die Schülerinnen der achten und neunten sowie zehnten und elften Klassen wurden gestern informiert.
Bei dem Projekt bekommen Mädchen für ein Jahr einen Mentor zugewiesen, mit dem sie sich per E-Mail über MINT-Themen, Schule, Hobbys und mögliche Berufe austauschen können. Ihre Mentoren sind Frauen, die bereits in einem MINT-Bereich arbeiten oder eines dieser Fachgebiete studieren.
“Interessiert Ihr Euch für Experimente, Tiere, Pflanzen, Roboter oder Astronomie? Dann seid Ihr bei uns richtig”, sagte Schmalzbauer, die das Projekt seit Anfang des Jahres betreut. Auf die Frage, warum denn ausschließlich Mädchen angesprochen würden, erklärte sie, dass sich für naturwissenschaftliche und technische Berufe meist nur Jungen interessierten, weil sie möglicherweise “flexibler und mutiger” seien. Seit drei Jahren versuchten Pädagogen nun verstärkt, auch Mädchen für diese Berufsfelder zu gewinnen.
Das Projekt
Zum zweiten Mal Aktion für Mädchen – Das bundesweite E-Mentoring-Programm Cybermentor hat das Ziel, das Interesse von Mädchen am sogenannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu steigern. Jedes Mädchen erhält dabei eine persönliche Mentorin und tauscht sich mit ihr per E-Mail über MINTThemen aus. Um auch Kontakte zwischen den Teilnehmerinnen zu ermöglichen, werden Ausflüge zu Forschungsinstituten und Treffen organisiert. Auf diesem Weg lernen jüngere Schülerinnen frühzeitig den MINT-Bereich kennen, während die Älteren Tipps für die Studien- und Berufswahl erhalten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie aus dem Europäischen Sozialfonds finanziert. Nur 800 Mädchen können daran in diesem Jahr teilnehmen. (Sarah Dettmer, Anzeiger für Lehrte und Sehnde, 14.04.2011)