Die Schülerfirma des Gymnasiums Lehrte mit dem Namen New Energy beginnt ein neues Projekt: Nach der Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Mensa widmet sie sich jetzt der Mülltrennung und -entsorgung in der Schule. Dabei müssen alle Klassen der Jahrgänge fünf bis zehn mitmachen. Der gelbe Eimer ist für Kunststoff, der braune für Restmüll und der blaue für Papier und Pappe. Solche Behälter stehen jetzt in jedem Klassenraum der Jahrgänge fünf bis zehn des Lehrter Gymnasiums. Die Schüler sind aufgefordert, die Mülltrennung peinlich genau zu beachten. Wer das ordentlich macht, kann einen Preis gewinnen. Wer nicht, muss mit Sanktionen rechnen.
“Das Gymnasium Lehrte ist regionsweit die erste Schule, in der eine Schülerfirma solch eine Aktion aufzieht”, sagt Andrea Struckmann, Kundenbetreuerin bei der Abfallentsorgungsgesellschaft der Region (aha). Ihr Unternehmen unterstützt New Energy und nutzt dabei jene Vergütungen, die aha aus dem Verkauf von Altpapier einnimmt. Gemeinsam mit der Stadt hat das Unternehmen große Abfallcontainer sowie die farbigen Mülleimer angeschafft, und es sponsort auch das Preisgeld. “Wir wollen unseren Schülern ein neues Umweltbewusstsein nahebringen”, sagt Lehrer Reinhard Grobmann, der die Schülerfirma nun schon bei deren zweitem Projekt unterstützt. Außerdem sollen die 14 Gymnasiasten der Jahrgänge neun bis zwölf, die zurzeit bei New Energy mitmischen, die Arbeitsweisen eines Unternehmens kennenlernen.
Die Aufgaben rund um die schulinterne Mülltrennung sind unter den Energy-Machern aufgeteilt: Es gibt Spezialisten für die Finanzen, für Kontrolle und das Marketing. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Für das Fotovoltaikprojekt von New Energy vermarkteten die Gymnasiasten unter anderem nach einem Malwettbewerb T-Shirts mit ihrem Firmenlogo. Nun geht es für fast alle Lehrter Gymnasiasten um Mülltrennung. Dazu gehört es auch, regelmäßig die Mülleimer zu entleeren – und zwar in die dafür vorgesehenen Container.
Die Regeln – Sanktionen für Müllsünder
New Energy nimmt seine Mitschüler bei einem neuen Projekt an die Zügel: Wer jetzt noch bei der Müllentsorgung im Gymnasium schludert, muss mit Sanktionen rechnen, die sich auf die gesamte Klasse beziehen. Der Strafenkatalog enthält fünf Stufen: Beim ersten Vergehen geht die Sache noch glimpflich mit einer Verwarnung aus, beim dritten muss die Klasse bereits in der Pause Müll sammeln, und beim fünften Vergehen stehen 45 Minuten Unkrautjäten nach dem Unterricht an. Wer immer ordentlich den Müll trennt, erhält eine Belohnung. Für Klassen, die beim neuen Projekt der Schülerfirma am besten mitmachen, gibt es Preise von 50, 30 und 20 Euro. Sogenannte Guides der Schülerfirma kontrollieren zweimal pro Woche die Klassenräume. (Achim Gückel, Anzeiger für Lehrte, 02.10.2010)
Artikelfoto: Mülltrennung ist oberstes Gebot: Die Schülerfirma New Energy geht mit Elan an ihr zweites Projekt.